KKB 1: Herkunft der Unregelmässigkeiten geklärt - Integritätsnachweis bis Ende 2016 erbracht

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03.05.2016 - Die Herkunft der Unregelmässigkeiten im Reaktordruckbehälter (RDB) von Block 1 des Kernkraftwerks Beznau konnte geklärt werden. Der Nachweis, dass die Integrität des RDB nach wie vor gegeben ist, gestaltet sich zeitlich allerdings wesentlich aufwändiger als Axpo ursprünglich angenommen hat. Insbesondere stellt sich die Beschaffung von vergleichbaren Materialproben mit ähnlicher Einschlussdichte für den Abschluss der Untersuchungen als äusserst herausfordernd heraus. Axpo geht deshalb heute davon aus, dass der Nachweis der Integrität erst Ende 2016 abgeschlossen sein wird.

Die am RDB von Block 1 des Kernkraftwerks Beznau (KKB) bis anhin durchgeführten umfangreichen Untersuchungen haben die bisherigen Erkenntnisse bestätigt, dass keine sicherheitstechnischen Vorbehalte für den sicheren Weiterbetrieb der Anlage vorliegen.

Axpo hat seit Sommer 2015 verfeinerte Ultraschalluntersuchungen durchgeführt, eine umfassende Überprüfung des Herstellungsprozesses vorgenommen sowie eine Ursachenanalyse, die so genannte Root Cause Analysis, der detektierten Unregelmässigkeiten fertig gestellt.

Keine Wasserstoffflocken

Diese umfangreichen Untersuchungen haben ergeben,

  • dass Wasserstoffflocken ausgeschlossen werden können,
  • dass Anzahl, Form und Lage der Anzeigen charakteristisch und eindeutig sind für nicht-metallische Einschlüsse vom Typ Aluminiumoxid,
  • dass die im RDB festgestellten Anzeigen herstellungsbedingt sind,
  • dass die Anzeigen nicht auf den Betrieb des Reaktors zurückzuführen sind.
  • dass der RDB die ASME Akzeptanzkriterien sowohl aus der Herstellungszeit als auch gemäss aktuellem Regelwerk erfüllt.

Die entsprechenden Berichte zu den Untersuchungen und Erkenntnissen hat Axpo dem ENSI zur Prüfung eingereicht; ein internationales Expertenteam unterstützt die Behörde dabei.

Im Rahmen von breit angelegten Materialuntersuchungen hat Axpo zudem bereits im vergangenen Jahr identifiziertes Testmaterial untersucht, welches sich aber als nur teilweise geeignet erwies. Deshalb musste die Suche nach weiterem Testmaterial intensiviert werden.

Ein komplexer Prozess

Der Nachweis, dass die Integrität des RDB von Block 1 nach wie vor gegeben ist, gestaltet sich in zeitlicher Hinsicht wesentlich aufwändiger als Axpo ursprünglich angenommen hatte.

Die Verzögerungen sind darauf zurückzuführen,

  • dass die Beschaffung und Eignungsüberprüfung der zusätzlichen Teststücke viel Zeit beansprucht,
  • dass die Prüf- und Auswertungsprozesse äusserst komplex sind und teilweise mehrere Monate andauern können,
  • dass Axpo stark von der zeitlichen und personellen Verfügbarkeit von spezialisierten Unternehmen abhängig ist,
  • dass mit Partnern und Lieferanten eine Vielzahl juristischer und kommerzieller Fragen im Zusammenhang mit den Eigentums- und Nutzungsrechten geklärt werden müssen.

Aus diesen Gründen geht Axpo aktuell davon aus, dass die Wiederanfahrgenehmigung des ENSI gegen Ende 2016 vorliegen wird.

Die erneute Verschiebung des Wiederanfahrtermins ist mit höheren Kosten verbunden. Je nach Unwägbarkeiten, die im laufenden Prozess noch zu bewältigen sind, dürften die Kosten für die Untersuchungen und den Ausfall der Stromerlöse seit August 2015 für Axpo insgesamt rund 200 Mio. Franken ausmachen.

Axpo Holding AG

Corporate Communications

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