26.01.2021 | Home Fitness in Corona-Zeiten: Ein Laufband produziert 65 Kilo CO2 pro Jahr

Wie umweltfreundlich ist das Fitnesstraining zuhause?

Die Fitnessstudios sind zu. Trainiert wird trotzdem weiter – entweder draussen in der Natur oder in den eigenen vier Wänden. So trainieren in Italien 70 Prozent der Bevölkerung regelmässig daheim. Das zeigt eine Umfrage von Axpo Italia. Das wirkt sich auch auf den Energieverbrauch aus, denn Fitnessgeräte können Stromfresser sein – entsprechend kann das Training beträchtliche CO2-Emissionen verursachen.

Bis Ende Februar hat der Bundesrat den Lockdown verlängert. Entsprechend sind auch die Fitnessstudios geschlossen. Was in der Schweiz erst seit Weihnachten gilt, ist für die sportbegeisterten Italienerinnen und Italiener schon lange Alltag: Die Fitness-Center dort sind bereits seit vielen - Monaten geschlossen.

Nur noch 28 Prozent trainieren gar nie

Die Nutzung von Laufbändern und computergestützten Hometrainer-Geräten ist in Italien um 50 Prozent gegenüber der Zeit vor der Corona-Krise gestiegen. Sieben von zehn Italienern geben an, mindestens einmal pro Monat in den eigenen vier Wänden zu trainieren. Waren es vor der mittlerweile seit zehn Monaten grassierenden Pandemie noch über 45 Prozent aller Menschen, die nach eigenen Angaben nie zuhause trainierten, so sind es heute deutlich weniger: Nur 28 Prozent der Italienerinnen und Italiener haben seit der Ausbreitung von COVID-19 kein einziges Mal trainiert.

Diese Zahlen stammen aus einer Umfrage zu den Alltagsgewohnheiten und dem damit verbundenen Stromverbrauch der italienischen Bevölkerung, die das Marktforschungsinstitut Nielsen im Auftrag von Axpo Italia und deren Privatkunden-Marke Pulsee kürzlich durchgeführt hat. Für den «Pulsee Energy Index» wurden die Antworten einer repräsentativen Auswahl italienischer Frauen und Männer zwischen 25 und 55 Jahren analysiert.

Immer mehr Fitnessgeräte im Einsatz

Dass das Training zuhause im Lockdown bei geschlossenen Fitnessstudios zunimmt, war vorhersehbar. Das Ausmass des Anstiegs, das vom «Pulsee Energy Index» festgestellt wurde, ist aber bemerkenswert.

Die sportlichen Aktivitäten in den eigenen vier Wänden führen zu einem erhöhten Stromverbrauch: Während die beliebten Bauchmuskulatur-Übungen mit Planks, die 51% der Befragten regelmässig machen, genauso wie Kniebeugen, die so genannten Squats (29%), Yoga (17%) oder Pilates (11%) nur Körperenergie verbrauchen, sieht es bei den Fitness-Geräten anders aus. 58 Prozent der Befragten geben an, das Training durch Hometrainer und Laufbänder zu ergänzen. Und die benötigen bekanntlich relativ viel Strom.

Umweltbelastend wie eine Zugfahrt von Lissabon nach Moskau

Was bedeutet die verstärkte Nutzung von Fitnessgeräten Zuhause für die Umwelt?

Die Rechnung ist relativ einfach: Gemäss den Auswertungen des «Pulsee Energy Index» beträgt die Trainingszeit im Falle der Laufbänder, Fitness-Bikes oder anderer Hometrainer im Schnitt 31 Minuten pro Tag. Bei der Kalkulation des Stromverbrauchs in Watt geht hervor, dass dabei auf das Jahr hochgerechnet durchschnittlich 65 Kilogramm CO2 anfallen. Das entspricht einer Zugfahrt von 4500 Kilometern – also einmal quer durch ganz Europa von Lissabon bis nach Moskau.

Alicia Lubrani, Chief Marketing Officer bei Axpo Italia und für den «Pulsee Energy Index» verantwortlich, kommentiert: «Die Ergebnisse aus der Umfrage waren auch für uns überraschend. Und sie zeigen eindeutig, dass wir den eigenen Lebensstil der Umwelt zuliebe auch dann überdenken müssen, wenn wir eigentlich etwas Gutes tun wollen. In diesen besonderen Zeiten ist es absolut nachvollziehbar, dass viele Leute auf ihre Gesundheit achten und sich fit halten wollen. Aber auch hier sollten wir an die Auswirkungen unseres Tuns und Handelns denken.»

Axpo Italia und Pulsee haben deshalb für ihre Kundinnen und Kunden in Italien eine Reihe von Ratschlägen für ein «grüneres Training» erarbeitet – dazu gehören umweltschonende Sport-Tipps wie Joggen, Fahrradfahren, Freiübungen, Tanzen oder Seilspringen.

Grüner Strom reduziert die Umweltbelastung

Doch wer auf seinen Hometrainer nicht verzichten möchte, muss nicht verzagen: Auf die Wahl der richtigen Energie kommt es an. Wer zuhause auf Grünstrom setzt, hat die Möglichkeit seinen CO2-Fussabdruck zu verringern oder sogar vollständig zu eliminieren. Darum hat Pulsee in Italien einen neuen Service für Privathaushalte namens «Zero Carbon Footprint» eingeführt, der es den Kundinnen und Kunden ermöglicht, die eigene Umweltbelastung durch den Kauf grüner Energieerzeugungs-Zertifikate auszugleichen und so völlig CO2-neutral zu werden.

Alicia Lubrani: «Wir wollen damit einen kleinen Beitrag für ein umweltfreundlicheres Training leisten. Zum Preis von einer Tasse Kaffee pro Monat bietet Pulsee den Italienerinnen und Italienern mit einer Option namens «MyGreen Energy» den Zugang zu weiteren Dienstleistungen, die bei vollständig nachhaltigen Energielieferungen ebenfalls per Zertifikat deren Herkunft aus erneuerbaren Energiequellen garantieren.»

Damit bald niemand mehr sagen kann, Sport sei ungesund – schon gar nicht für die Umwelt.

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