29.09.2017 | Jörg Kottmann, Leiter Asset Management Netze im Interview mit der Bilanz

"Über den Tellerrand der Technik"

Im Bereich Engineering (Rang 42), IT (Rang 79) und Naturwissenschaften (Rang 37) zählt Axpo zu den Top 100 Arbeitgebern in der Schweiz. Axpo konnte sich im Vergleich zum letzten Jahr einige Ränge verbessern. Für Jörg Kottmann, Leiter Asset Management Netze, ist klar: Die Zukunft der Energiebranche beruht auf interdisziplinärer Zusammenarbeit. Dafür sucht er kreative Talente, die mehr mitbringen als rein technisches Wissen.

Jörg Kottmann stand der Bilanz für das Arbeitgeberranging Red und Antwort. Die Ausgabe "Top 100" stellt die attraktivsten Arbeitgeber in der Schweiz vor.

Herr Kottmann, Sie sind Physiker mit einem Master in Management.  Welches Know-how hilft Ihnen am meisten in Ihrer Funktion als Leiter Asset Management Netze?
Mit Physik hat mein Job zwar nicht mehr allzu viel zu tun. Aber die Fähigkeiten aus dem Studium, mich schnell in neue Themen einzuarbeiten und das Wesentliche zu erkennen, helfen mir noch heute. Das wirtschaftliche Denken wiederum ist auch in einer technischen Branche von Vorteil, zum Beispiel bei Entscheiden über Investitionen. Und für alle anderen Themen habe ich kompetente Kollegen im Hause, die ihr Wissen mit mir teilen. Gemeinsam können wir die richtigen Entscheide treffen.

Wie wichtig ist dieses vernetzte Denken und Arbeiten?
Extrem wichtig! Die Energiebranche ist im Umbruch, die politischen und rechtlichen Rahmenbedingungen sind einem Wandel unterworfen. Die Stromproduktion wird künftig kleinräumiger und dezentraler. Daher sind neue Lösungen gefragt und unsere Aufgaben werden vielfältiger. Wir müssen noch näher an die Kunden rücken, ihre Bedürfnisse verstehen und innovative Lösungen anbieten.

Welche Rolle spielt dabei die Digitalisierung?
Sie hat unsere Arbeit stark verändert. Heute ist alles vernetzt, Informationen sind für alle Mitarbeitenden jederzeit abrufbar. Im Bereich Netze beispielsweise sind unsere Leute vor Ort mit Tablets unterwegs, nehmen Befunde auf und speisen die Daten direkt in unsere Systeme ein. Wir können sofort darauf zugreifen, die Situation analysieren und wissen genau, wo die Infrastruktur verbessert werden muss. Das erleichtert unsere Arbeit enorm. Und wir arbeiten daran, um ein weiteres Beispiel zu nennen, auch unseren Kunden IOT-Lösungen anzubieten.

Was für Talente suchen Sie für die Zukun¬ft der Energiebranche?
Eine technische Grundausbildung ist von Vorteil. Aber um erfolgreich zu sein, muss man über den  Tellerrand der Technik hinausschauen können. Wir suchen Menschen, die neue Ideen einbringen und diese auf pragmatische Weise umsetzen können. Sie müssen den Kunden zuhören und ihre Bedürfnisse verstehen können. Und in interdisziplinären Teams kreative Lösungen erarbeiten.

Haben Sie einen Tipp für junge Ingenieurinnen und Ingenieure?
Sie sollten mit Freude bei der Sache sein und von anderen lernen, denn so erweitern sie ihr Wissen. Sie sollten Eigeninitiative zeigen und andere von ihren Ideen überzeugen können. Dann steht ihrer Karriere nichts im Weg!

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