22.06.2023 | Windkraft sorgt für Winterstrom
Bis 2050 will die Schweiz ihre Treibhausgase auf Netto-Null senken. Strom aus erneuerbaren Energien spielt dabei eine Schlüsselrolle. Gleichzeitig muss unser Land auch künftig rund um die Uhr sicher mit Strom versorgt werden – auch im Winter, wenn der Strom knapp wird und wir ihn importieren müssen. Diese sieben Gründe zeigen, weshalb die Windenergie ein wichtiger Baustein ist, damit die Energiewende gelingt.
Windenergie…
Windkraft gewinnt an politischer Unterstützung
Heute produzieren in der Schweiz 41 Windkraftanlagen rund 0,15 Terawattstunden (TWh) Strom pro Jahr, was gerademal 0,3 Prozent des insgesamt erzeugten Stroms entspricht. Gemäss Energiestrategie müsste die Windenergie bis 2050 aber rund 7 Prozent liefern. Dieses Ziel ist heute nicht erreichbar, denn die Bewilligungsverfahren für den Bau einer Windkraftanlage dauern im Schnitt rund 20 Jahre.
Entsprechend erklärte der Bundesrat im Februar 2022, dass die Planungs- und Bewilligungsverfahren für die bedeutendsten Windenergieanlagen vereinfacht und gestrafft werden müssten. Der Bundesrat wird demnächst die Botschaft dazu verabschieden. Parallel dazu hat das Parlament in der Sommersession 2023 eine Windbeschleunigungsvorlage beschlossen. Das beschleunigte Verfahren gilt für Projekte, die von nationalem Interesse sind und bereits über eine rechtskräftige Nutzungsplanung verfügen. Die Vorlage ist befristet, bis eine zusätzliche Leistung von 600 Megawatt installiert ist. Parallel dazu läuft die politische Debatte zum sogennanten Manterlass, mit dem das Energiegesetz und das Stromversorgungsgesetz revidiert werden.
Wie die neuste Studie vom GFS zeigt, wird Windenergie von einer deutlichen Mehrheit in der Schweiz unterstützt. Gemäss Umfrage sind es 79%, die den Ausbau grundsätzlich unterstützen. Sogar 56% unterstützen ihn, wenn sie die Anlagen vom eigenen Balkon aus sehen. Vorbehalte gibt es dennoch und diese sind hartnäckig. Um die Vorteile der Windenergie zu verdeutlichen, ist der direkte Austausch vor Ort wichtig. Das allein wird aber kaum reichen. Man muss die lokale Bevölkerung finanziell mit ins Boot holen, sodass sie direkt einen Nutzen «ihrer» Anlage vor Ort hat.