09.04.2020 | Testen Sie ihr Energiewissen (2)

Strom aus Wasserkraft

Als grösste Schweizer Produzentin von erneuerbaren Energien kennt sich Axpo bei der Wasserkraft gut aus. Wir betreiben zusammen mit Partnern in der Schweiz über 60 Wasserkraftwerke (Laufwasserkraft-; Speicherkraft- und Pumpspeicherkraftwerke) und produzieren so erneuerbar, klimafreundlich und zuverlässig Strom. Wieviel Grund- und Fachwissen haben Sie beim Thema Wasserkraft? Teste Sie Ihr Know-how in unserem Quiz.

1. Aus welchen erneuerbaren Energiequellen wird in der Schweiz am meisten Strom produziert?

A)    Wind

B)    Wasser

C)    Sonne

B) Wasser

Dank den grossen Wasserreserven in den Alpen und den beträchtlichen Niederschlagsmengen ist die Schweiz für die Wasserkraft prädestiniert. Entsprechend hoch ist der Anteil der Wasserkraft an der Scheizer Energieproduktion. Er liegt bei knapp 60 Prozent.

Limmernsee

2. Welche Wasserkraftwerke werden häufig auch als Batterien bezeichnet?

A)    Flusskraftwerke

B)    Gezeitenkraftwerke

C)    Pumpspeicherwerke

C) Pumpspeicherwerke

Energie kann in einem Pumpspeicherwerk (wie in einer Batterie) gespeichert werden. In Zeiten mit überschüssigem Strom, kann dieser verwendet werden um Wasser in einen höher gelegenen Speichersee zu pumpen. Wird zu Spitzenzeiten plötzlich viel Strom gebraucht, kann das hochgepumpte Wasser für die Stromproduktion wieder abgelassen und turbiniert werden.

3. Die Leistung des Pumpspeicherwerks Linth-Limmern ist vergleichbar mit…

A)    dem AKW Gösgen

B)    dem AKW Beznau

C)    dem AKW Leibstadt

C) AKW Leibstadt 

Die Kraftwerke Linth-Limmern haben eine Leistung von 1520 MW. Das entspricht in etwa der Leistung des Kernkraftwerks Leibstadt. Dieses ist mit 1275 MW das leistungsstärkste Kernkraftwerk der Schweiz. Die beiden Reaktoren des Kernkraftwerks Beznau haben eine Leistung von je 380 MW, Gösgen eine von 1060 MW. Mehr zum Thema Pumpspeicherwerk Limmern

4. Was verteuert Strom aus Wasserkraft in der Schweiz überproportional?

A)    Der hohe Wasserzins

B)    Hohe Betriebskosten

C)    Die massive CO2-Steuer

A) Der hohe Wasserzins

Getrieben durch den Wasserzins sind die Abgaben, die der Betreiber eines Wasserkraftwerks für die Nutzung des Wassers an den Kanton zahlen muss, in der Schweiz bis zu neunmal höher als im Ausland. Die Produktionskosten werden damit massiv verteuert.

Hydraulisches Kraftwerk Beznau

5. Wie viele Wasserkraftwerke liefern in der Schweiz Strom?

A)    Rund 250

B)    Rund 750

C)    Rund 1350

C) Rund 1350

In der Schweiz produzieren 1365 Wasserkraftzentralen durchschnittlich etwa 37 TWh Strom pro Jahr. Davon werden rund 48,5 % in Laufwasserkraftwerken, 47,2 % in Speicherkraftwerken und rund 4,3 % in Pumpspeicherkraftwerken erzeugt.

6. In der Schweiz steht die höchstgelegene Gewichtsstaumauer Europas. Welche ist das?

A)    Muttsee

B)    Panix

C)    Grande Dixence

A) Muttsee  

Die Staumauer beim Muttsee der Kraftwerke Linth-Limmern auf 2474 Metern ist die höchstgelegene Gewichtsstaumauer Europas. Und mit 1050 Metern Länge ist sie zugleich die längste Staumauer der Schweiz.

7. Welches ist der grösste Stausee (inhaltsmässig) der Schweiz?

A)    Mattmarksee

B)    Lac de la Gruyère

C)    Lac des Dix

C) Lac des Dix   

Der durch die Staumauer Grande Dixence aufgestaute Lac des Dix im Wallis hat eine Fläche von 3,65 Quadratkilometern und weist eine maximale Speicherkapazität von 401 Mio. Qubikmeter Wasser auf. Beim Mattmarksee sind es 1,76 km2 und 101 Mio. m3 – im freiburgischen Greyerzerland breitet sich der See auf einer Fläche von 9,28 km2 aus. Er fasst aber nur 220 Mio. m3 Wasser.

8. Wasserkraft ist «schwarzstartfähig». Wann ist das von entscheidender Bedeutung?

A)    Bei Minustemperaturen

B)    In der Nacht

C)    Bei einem Blackout

C) Bei einem Blackout

Bei einem grossflächigen Stromausfall spielen Wasserkraftwerke eine entscheidende Rolle: Die Wiederinbetriebnahme des Netzes erfolgt nämlich nach und nach durch die Einspeisung von Strom aus Wasserkraftwerken. Diese brauchen nur sehr wenig Energie, um wieder selber Strom produzieren zu können und gelten daher als «schwarzstartfähig».

9. In der Schweiz wird viel Wasserkraft produziert. Wo am meisten?

A)    Kanton Bern

B)    Kanton Graubünden

C)    Kanton Wallis

C) Wallis

Gemäss einer Erhebung des Schweizer Wasserwirtschaftsverbandes (2018) ist die durchschnittliche Produktion von Strom aus Wasserkraft im Kanton Wallis mit 9725 GWh pro Jahr am grössten. Graubünden produziert 7937 GWh, im Tessin sind es 3547 GWh, in Bern 3332 GWh pro Jahr.

10. Die Vorteile von Wasserkraft sind zahlreich. Welche Aussage trifft aber nicht zu?

A)    Sie liefert nahezu CO2-freien Strom

B)    Sie hat grosses Ausbaupotenzial

C)    Sie liefert Bandstrom

B) Grosses Ausbaupotenzial

Wasserkraft liefert rund um die Uhr, zuverlässig und klimafreundlich Strom. Sie wird in der Schweiz bereits sehr intensiv genutzt und trägt zu knapp 60 Prozent der hiesigen Stromproduktion bei. Entsprechend gering fällt das Potenzial zur Steigerung der Wasserkraft aus – das BFE rechnet mit einer Erhöhung der Jahresproduktion von heute bis 2050 um 2,3 TWh auf 38,6 TWh. Warum selbst dieses Ausbauziel in Gefahr ist, lesen sie hier.

So bewerten wir Ihr Ergebnis

8-10 richtige Antworten

Yeah: Sie sind mit allen Wassern gewaschen und ein absoluter Wasserkraftexperte. Falls Sie sich noch weitere Kenntnisse aneignen möchten, gibt es hier mehr Infos zum Thema Wasserkraft und erneuerbare Energien

4-7 richtige Antworten

Nicht schecht: Grundwissen über Energieproduktion und Wasserkraft ist vorhanden. Das wäre aber durchaus noch ausbaufähig. Hier gibt es mehr Infos über Wasserkraft und erneuerbare Energien

1-3 richtige Antworten

Naja: Wasser ist zum Waschen da – wissen sie gerade noch. Mehr aber nicht wirklich. Werden Sie ein Energie-Crack: Hier gibt es Infos zum Thema Erneuerbare Energien und Wasserkraft

Lesen Sie auch

Alle anzeigen

Energiemarkt

Preisschwankungen aufgrund von wetterbedingter Volatilität, Marktspekulationen und geopolitischen Risiken

European Energy Markets Monthly, Oktober 2024

Mehr erfahren

Erneuerbare Energien

Hält das Green Deal Team die EU auf Kurs zur Klimaneutralität im Jahr 2050?

EU-Energie- und Klimapolitik: 2024–2029

Mehr erfahren

Energiemarkt

Keine Experimente mit dem WACC

Notwendigen Netzausbau nicht gefährden

Mehr erfahren

Menschen

Energie-Experten blicken auf das nächste Jahrzehnt

Axpo Niederlande: die ersten 10 Jahre

Mehr erfahren