24.06.2021 | Intelligente Steuerung der Stromlast hat Potenzial

Demand-Side-Management wird wichtiger

Beim Stromverbrauch in der Schweiz wird die intelligente Laststeuerung der Nachfrage (Demand-Side-Management) noch wenig genutzt. Zu diesem Schluss kommt eine Studie im Auftrag des Bundesamtes für Energie. Doch wenn die stabile Bandenergie der Schweizer Kernkraftwerke nach einer Laufzeit von gegen 60 Jahren wegfällt, kommt der intelligenten Laststeuerung eine wichtigere Rolle zu. Das Potenzial schätzt die Studie auf rund 530 bis 870 Megawatt (MW) für das Abschalten und rund 590 MW bis 960 MW für das Zuschalten von Verbrauchsanwendungen.

Demand-Side-Management (DSM) umfasst Massnahmen zur Optimierung eines energiewirtschaftlichen Systems, die durch Dritte direkt oder indirekt herbeigeführt werden. Ein Beispiel dafür sind die Rundsteuerungsanlagen, die Energieversorgungsunternehmen heute zur Steuerung von elektrischen Speicherheizungen, Elektroboilern oder Wärmepumpen verwenden. So können sie die Spitzenlast reduzieren und die Lastverteilung ausgleichen. Wo Axpo und CKW im Bereich Peak Shaving unter anderem aktiv sind, liest man hier.

Wie gross ist das Potenzial?

Wie gross sind die heute nutzbaren und tatsächlich genutzten DSM-Potenziale in der Schweiz? Das Bundesamt für Energie (BFE) hat dazu eine Studie in Auftrag gegeben. Mit Analysen von Statistiken und Berichten wurde versucht, das DSM-Potenzial abzuschätzen. Dieses liegt bei rund 530 bis 870 Megawatt (MW) für das Abschalten und rund 590 MW bis 960 MW für das Zuschalten von Verbrauchsanwendungen. Bei den Haushaltskunden ergibt sich vor allem tagsüber im Winter ein Potenzial bezüglich Raumwärmebereitstellung. Im Industrie- und Dienstleistungsbereich ist das Potenzial ebenfalls vor allem tagsüber vorhanden, verteilt sich aber ausgeglichener über die Jahreszeiten. Zum Vergleich: Axpo (inkl. CKW) verfügt über installierte Kraftwerkkapazitäten von insgesamt rund 9500 MW.

Demand-Side-Management wird noch wenig genutzt

Die Nachfrage nach DSM ist heute in der Schweiz noch gering. Das möchte das BFE ändern, mit besseren Informationen und flexibleren Netznutzungstarifen. Zudem hofft es auf bessere Vermarktungsmöglichkeiten von Flexibilität dank der geplanten vollständigen Marktöffnung des Strommarktes. Geplant ist zudem die Einrichtung einer Dateninfrastruktur zu DSM. Diese ist mit Blick auf die Zukunft wichtig, wenn weitere potenzielle Flexibilitätsanbieter, beispielsweise die Elektromobilität, hinzukommen. Die Erschliessung der potenziellen Anbieter wird dann auch durch die weitere Verbreitung von intelligenten Zählern, Regel- und Steuersystemen unterstützt Mehr dazu hier:

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