20.12.2017 - Axpo hat das Geschäftsjahr 2016/17 mit einem erfreulichen Unternehmensergebnis von 310 Mio. CHF (Vorjahr: -1 252 Mio. CHF) abgeschlossen. In einem nach wie vor von tiefen Strompreisen und marktverzerrenden Einflüssen geprägten Umfeld wirkte sich die konsequente Umsetzung der auf Cashflow-Stärkung und Wertsteigerung ausgerichteten Strategie positiv auf das Ergebnis aus. Da sich die Ertragsaussichten aus dem Stromverkauf ab 2020 verbessert haben, mussten im Gegensatz zu den Vorjahren keine substanziellen Wertberichtigungen vorgenommen werden.
Erfreulich ist vor allem die Entwicklung im Auslandsgeschäft. Hier erwirtschaftete Axpo aus strompreisunabhängigen Geschäften einen substanziellen Gewinn auf nachhaltiger Basis. Hingegen blieben die Erträge aus der Schweizer Stromproduktion aufgrund der Absicherung von Strompreisen und Fremdwährungen weiterhin unbefriedigend.
Axpo steigerte die Gesamtleistung im Geschäftsjahr 2016/17 von 5 416 Mio. CHF auf 5 567 Mio. CHF. Den Ausschlag dafür gaben höhere Energiepreise in Europa und der Erfolg im Energiehandel. Der Gewinn vor Zinsen und Steuern (EBIT) erreichte 269 Mio. CHF (Vorjahr -1 226 Mio. CHF). Eine Entschädigung von Swissgrid für die Übernahme des Höchstspannungsnetzes (163 Mio. CHF) stützte das Resultat ebenso wie das stark verbesserte Finanzergebnis. Zudem leistete das konsequente Kostensenkungsprogramm einen wesentlichen Beitrag: Das Ziel von 200 Mio. CHF wiederkehrender Einsparungen pro Jahr konnte sogar leicht übertroffen werden.
Aufgrund der abgeschlossenen Grossprojekte (u.a. PSW Limmern) gingen die Investitionen um rund zwei Drittel auf 294 Mio. CHF zurück. Die Bilanzsumme des Konzerns belief sich auf 19 023 Mio. CHF, ein Plus von 435 Mio. CHF. Die flüssigen Mittel erhöhten sich um 378 Mio. CHF auf 1 437 Mio. CHF, während sich das Nettofinanzvermögen unwesentlich von 93 Mio. CHF auf 56 Mio. CHF verringerte. Die Eigenkapitalquote betrug 25.7%, was einer Erhöhung um 0.8%-Punkte entspricht.
Besonders positiv haben sich die Geschäftstätigkeiten im europäischen Ausland entwickelt, die Axpo gezielt ausgebaut hat. Die substanziellen Ergebnisbeiträge helfen, die Ertragsschwächen im Schweizer Produktionspark aufzufangen. Die Axpo Tochter Volkswind hat 2016/17 in Frankreich sechs Windparks mit insgesamt 35 Anlagen ans Netz gebracht. Zum Vergleich: In der Schweiz gibt es heute 37 produzierende Anlagen. Insgesamt hat Volkswind bereits 60 Windparks mit über 700 MW Leistung installiert, weitere 3000 MW sind in der Pipeline.
Auch die Vermarktung und Beschaffung von Energie für Firmenkunden hat sich gut entwickelt: Axpo ist in 27 Ländern präsent, in 39 Märkten aktiv und wurde erneut als beste Stromhändlerin Europas ausgezeichnet. Mit über 14 000 MW ist sie die führende Vermarkterin von erneuerbarer Energie in Europa. In Spanien hat sich Axpo als grösste Windkraftvermarkterin etabliert, in Italien ist Axpo die Nummer 4 im Stromvertrieb für Privatkunden. Das Volumen im internationalen Handel mit verflüssigtem Erdgas (LNG) wuchs auf 20 TWh.
Erfolgreich war die Axpo Gruppe auch im Heimatmarkt: Die CKW erwirtschaftete ein Betriebsergebnis von 78 Mio. CHF (Vorjahr: -81 Mio. CHF), die IT-Tochter Avectris gewann dank ihrer konsequenten Ausrichtung auf den Drittmarkt mit Swica, Generali, SwissphoneWireless, Stadtwerk Winterthur und Bystronic mehrere neue Kunden. Auch im Bereich Netze hat Axpo ihr Dienstleistungsgeschäft ausgebaut und Grossaufträge von Swissgrid, SBB und ASTRA gewonnen.
Die steigenden Grosshandelspreise für Strom in Europa und der erstarkte Euro gegenüber dem Schweizer Franken lassen mittelfristig einen positiven Ausblick für die Erträge bei der Stromproduktion zu. Mit Blick auf diese Entwicklung und aufgrund der operativen Fortschritte hatte Axpo bereits im September 2017 kommuniziert, auf den 2016 in Betracht gezogenen Gang an den Kapitalmarkt zu verzichten. Axpo bereitet sich so vor, dass der Gang an den Kapitalmarkt bei Bedarf binnen Jahresfrist möglich wäre.
Das insgesamt erfreuliche Jahresresultat und der mittelfristig positive Ausblick dürfen aber nicht darüber hinwegtäuschen, das die Erträge beim Schweizer Strom kurzfristig unter Druck bleiben. Aufgrund der Absicherung der Strompreise und des Euro-Wechselkurses bis zu drei Jahre im Voraus wird sich die positive Entwicklung dieser beiden wichtigen externen Faktoren erst im Geschäftsjahr 2019/20 in den Resultaten der Gruppe niederschlagen. Da Axpo (mit Ausnahme von CKW) im Gegensatz zu den meisten Schweizer Stromunternehmen keine gebundenen Kunden hat, denen sie Gestehungskosten verrechnen kann, muss sie ihre gesamte Produktion im Markt absetzen.
Die nachhaltige Sicherung der Profitabilität, der Liquidität und der Kapitalmarktfähigkeit bleibt das oberste strategische Ziel von Axpo. Deshalb wird Axpo die Kosten weiter senken, das Kerngeschäft optimieren und die Wertschöpfung aus strompreisunabhängigen Geschäftsfeldern ausbauen. Angesichts der auch in den nächsten beiden Jahren angespannten Ertragslage schlägt der Verwaltungsrat der Generalversammlung zudem auch in diesem Jahr vor, auf eine Dividendenausschüttung zu verzichten.
Informationen zu den Axpo Geschäftszahlen 2016/17 sind zu finden unter:
www.axpo.com/bmk17
Corporate Communications