Die letzten 12 Monate waren geprägt von einer europäischen Energiekrise historischen Ausmasses, welche die Bevölkerung, Wirtschaft und die Energiebranche vor grosse Herausforderungen gestellt hat. Der Verwaltungsrat von Axpo hat bei PricewaterhouseCoopers (PwC) eine Beurteilung in Auftrag gegeben, um das Risikomanagement insgesamt und speziell die Vorgänge, die zur vorsorglichen Beantragung einer Kreditlinie beim Bund geführt haben, extern beurteilen zu lassen. Die PwC-Experten sind zum Schluss gekommen, dass Axpo im vergangenen Jahr angemessen und nach branchenüblichen Standards mit den Marktrisiken umgegangen ist, dass der hohe Liquiditätsbedarf aufgrund der rekordhohen Preise hauptsächlich eine Folge der Absicherung der Schweizer Stromversorgung war und dass dieser durch das internationale Kunden- und Handelsgeschäft deutlich reduziert wurde.
Der Verwaltungsrat von Axpo beauftragte PwC im Nachgang zur vorsorglichen Beantragung einer Kreditlinie beim Bund, eine externe Sicht auf das Risikomanagement von Axpo zu erstellen, um sicherzugehen, dass die internen Prozesse selbst den Ereignissen in diesem beispiellosen Jahr standhalten. Gleichzeitig sollte auch festgestellt werden, welche Geschäftsbereiche in welchem Ausmass zum erhöhten Liquiditätsbedarf beigetragen hatten. Die Ergebnisse wurden von der Beratungsgesellschaft zuhanden des Verwaltungsrates in einem Bericht zusammengefasst.
Die PwC-Experten sind zum Schluss gekommen, dass Axpo ein wirksames Risikomanagement hat und bestätigen, dass der hohe Mittelbedarf aufgrund der rekordhohen Preise hauptsächlich eine Folge der Absicherung der Schweizer Stromversorgung war und dass dieser durch das internationale Kunden- und Handelsgeschäft signifikant reduziert wurde. Dem teilweise aufgekommenen Vorwurf, dass der Liquiditätsbedarf aus spekulativen Geschäften im Ausland stammen, wird damit gekontert. PwC bestätigt auch, dass es angesichts der extremen Unsicherheit eines umsichtigen Risikomanagements entsprach, Anfang September 2022 beim Bund vorsorglich eine Kreditlinie zu beantragen. Diese wurde bisher nicht abgerufen und Axpo tut weiterhin alles dafür, dass dies so bleibt. Die abgeflossenen Mittel (Sicherheitsleistungen) fliessen zurück, sobald die Preise sinken oder spätestens, wenn der Strom geliefert wird. In der aktuell angespannten Lage auf den europäischen Energiemärkten bleiben aber insbesondere die Kreditrisiken hoch, da es zu Gegenparteiausfällen kommen kann.
Thomas Sieber, Verwaltungsratspräsident von Axpo: «Ich bin erfreut, dass die Beurteilung von PwC die professionellen Strukturen von Axpo bestätigt. Die Ergebnisse zeigen die Robustheit unseres diversifizierten Geschäftsmodells auf. Gerade auch in diesen von Marktverwerfungen gezeichneten Zeiten bewährt sich eine nach verschiedenen Geschäftsfeldern und Regionen ausgerichtete Strategie. Wir haben in diesem beispiellosen letzten Jahr aber auch viel dazugelernt und werden verschiedene Erkenntnisse umsetzen, sodass wir gestärkt aus dieser Energiekrise gehen werden.»
Die Hauptfolgerungen aus der PwC-Beurteilung sind folgende:
Die Bücher von Axpo werden standardmässig jährlich von einem externen Auditor geprüft. Vor der Zusage der vorsorglichen Kreditlinie Anfang September 2022 hat der Bund zudem gemeinsam mit einer externen Prüfgesellschaft eine Due Diligence Prüfung durchgeführt. Ergänzend hat nun PwC im Auftrag des Verwaltungsrates das Risikomanagement im Handelsgeschäft beurteilt. In einem nächsten Schritt erfolgt eine weitere externe Prüfung, die im Auftrag der Eigentümerinnen von Axpo durchgeführt wird. Axpo begrüsst alle diese Massahmen, denn damit werden offene Fragen geklärt und das Unternehmen gestärkt.
Weitere Informationen rund um die Kreditlinie des Bundes: www.axpo.com/kreditlinie
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