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Robotics

Analyse von Sedimentherkunft nach Starkregenereignis im Misox Dank hydrone

Am 21.06.2024 kam es zu einem Starkregenereignis (80mm in 90min) im Raum Misox, wo auch das Val de Roggiasca und die Staumauer liegt. So kam es zu fünf-mal so hohen Abflussmengen, wie sonst im Riale di Roggiasca üblich. Dies verursachte erhebliche Schäden in den Bereichen um die Zentralen Lostallo und insbeondere Grono. Neben Schäden an Wasserfassungen, Druckleitungen und Stollen lagerten sich etwa 40’000m3 Sedimente im Stausee ab. Im Rahmen der Instandsetzung wurden diese abgetragen und auf der Luftseite der Staumauer deponiert. Doch um die Frage nach deren Herkunft, und vor allem nach möglichen zukünftigen Sedimenten zu beantworten, war ein genaue Bestandsaufnahme des Einzugsgebietes nötig.

Ausführung und Eindrücke

Das Einzugsgebiet selbst umfasst etwas mehr als 10km2. Vorbereitend wurde dieses Einzugsgebiet in 16 verschiedene Zonen unterteilt, die es dann mit Drohnen systematisch abzufliegen galt. Unter Berücksichtigung der Flug- und Funkreichweite der Drohnen, sowie nach Rücksprache über möglich Landeplätze mit der Heli Rezia, konnten wir einen Plan erstellen, mit dem wir in 2 Tagen mit 3 Personen und von 4 verschiedenen Helilandeplätzen aus im Gelände die nötigen Aufnahmen machen wollten.

Die Ausführung selbst fing, nach mehreren wetterbedingten Verschiebungen, an einem Montag morgen kurz nach halb 7 bei der Centrale Grono an. Wie bestellt kam der Helikopter pünktlich und holte uns zwei beim Kraftwerk ab. Für das Team hydrone war es das erste Mal in einem Helikopter, und ein definitives Highlights des Praktikums. Sobald der Helikopter aufsetzte, und der Abwind es erlaubte, liefen wir auf ihn zu und stiegen ein. Helikopterfliegen ist ein wenig wie Achterbahnfahren, nur ohne Bahn dafür mit Panorama. Wir hoben ab und flogen in Richtung der Roggiasca-Staumauer. Nach weniger als 3 Minuten setzte der Helikopter auf und wir stiegen aus. Der erste Flug war so kurz, dass einem kaum Zeit blieb, Atem zu fassen und sich mit der Situation vertraut zu machen.

Wenige Minuten nach der Landung wurde es wieder ruhig, und wir konnten mit den geplanten Drohnenflügen beginnen. Bei den 3 anderen Helikopterflügen, die wir an dem Tag machen durften, blieb uns dann mehr Zeit, um Eindrücke und Erinnerungen zu sammeln. Der letzte Flug, bei dem es von einer abgelegenen Alp zurück ins Tal nach Grono ging, war nochmals besonders eindrücklich. Der Pilot flog zuerst hoch über dem Tal, bevor es dann steil abwärts ging, wobei wir ein letztes Mal die Beschleunigung zu spüren bekamen. So schnell der Tag gestartet war, war er auch schon wieder vorbei. Aus den geplanten 2 Tagen wurde nur ein langer Tag. Dank sehr guter Zusammenarbeit mit dem Piloten konnten wir dem Kraftwerkspersonal die wenigen übrig gebliebenen Drohnenaufnahmen überlassen.

Ergebnis

Aus den neunzehntausend mit der Drohne aufgenommenen Bildern wurde ein grosses Luftbild des gesamten Einzugsgebietes zwecks Ereignisanalyse gemacht. Dieses Orthofoto wird dazu dienen, die Herkunft der Sedimente, welche in den See gespült wurden und mögliche Stellen zukünftiger Sedimenteinträge, ausfindig zu machen. Die Aufnahmen sind auf 5 cm/Pixel genau, und bilden das gesamte Einzugsgebiet lückenlos ab, sodass aus diesem Luftbild alle nötigen Schlüsse gezogen werden können. Für das Team hydrone war dies ein erfolgreicher und äusserst spannender Einsatz, der uns noch lange in Erinnerung bleiben wird.