Grüner Wasserstoff Ein Pfeiler für die Energiewende

Grüner Wasserstoff, der mit Energie aus erneuerbaren Quellen hergestellt wird, gilt weithin als eine Säule der Energiewende. Als einer der wichtigsten klimafreundlichen Energieträger, vor allem in der Industrie und im Verkehrssektor, wird er eine Schlüsselrolle bei der Umsetzung der Dekarbonisierungsstrategien der Europäischen Union und anderer Länder spielen.

Axpo investiert in Wasserstoffproduktionsanlagen, deren Betrieb, Optimierung und Vermarktung. Zudem beraten und unterstützen wir Unternehmen bei der Umstellung auf grünen Wasserstoff. Unser Ziel ist es, das enorme Potenzial des Wasserstoffs zu nutzen und auf den Aufbau der Wasserstoffwirtschaft in der Schweiz als führende Produzentin von grünem Wasserstoff hinzuwirken. Als unser Kunde unterstützen wir Sie bei der:

  • Projektierung und dem Aufbau einer eigenen Wasserstoffproduktion
  • Beschaffung von Strom und Herkunftsnachweisen für die Elektrolyse
  • Optimierung des Einsatzes der Elektrolyse
  • Beschaffung und Vermarktung von Wasserstoff

Wasserstoff Projekte

Axpo verfolgt mehrere Projekte in der Schweiz und Europa: 

Valle Peligna in Italien (30 MW)

Axpo entwickelt gemeinsam mit Infinite Green Energy (IGE) eine der grössten Anlagen für grünen Wasserstoff in Italien. Dies im Valle Peligna in den Abruzzen. Konkret können bis zu 12 Tonnen Wasserstoff pro Tag für energieintensive Industrie- und Mobilitätsmärkte geliefert werden. Das Projekt sieht einen 30 MW Elektrolyseur vor, der mit einer Solaranlage von 45 MWp betrieben wird. Mit dem 30 MW Elektrolyseur können jährlich bis zu 4200 Tonnen Wasserstoff produziert werden. Dies entspricht etwa 18 Millionen Litern Dieseltreibstoff, die Jahr für Jahr eingespart werden können. Die Anlage wird voraussichtlich in der zweiten Jahreshälfte 2025 an das Netz angeschlossen. 

«Arve Hydrogène Mobilité» in Frankreich (5 MW)

Mit der Gründung der Projektgesellschaft «Arve Hydrogène Mobilité» investiert Axpo in ein Projekt zur Herstellung und Verteilung von Wasserstoff in Frankreich. Konkret für den Mobilitätssektor im französischen Arve-Tal. Bereits ab dem ersten Quartal 2025 sollen die ersten Wasserstofffahrzeuge an einer H2-Tankstelle tanken können. Getragen wird das Projekt von verschiedenen lokalen Partnern, darunter dem Wasserstoff-Tankstellen-Entwickler Ataway und Jean Lain Mobilités, einem führenden Autohändler und Spezialisten im Bereich Mobilitätslösungen im Alpenraum. Bis 2030 wird schrittweise eine Elektrolyseurkapazität von bis zu 5 MW installiert, um den wachsenden Bedarf an kohlenstofffreier Mobilität in der Region zu decken. 

Kraftwerk Reichenau (2.5 MW)

Nach rund einem Jahr Bauzeit, eröffneten Axpo und die lokale Partnerin Rhiienergie Ende April 2024 ihre erste Wasserstoffproduktionsanlage, welche direkt beim Wasserkraftwerk Reichenau steht. Die 2.5-Megawatt-Anlage produziert pro Jahr bis zu 350 Tonnen grünen Wasserstoff und ist damit die schweizweit grösste Anlage dieser Art. Mit dem produzierten Wasserstoff können jährlich bis zu 1.5 Millionen Liter Diesel eingespart werden. Die Produktion von grünem Wasserstoff erfolgt durch den Prozess der Wasserelektrolyse, bei dem direkt der grüne Strom aus dem Wasserkraftwerk verwendet werden kann. Die Produktion ist damit CO2-neutral. Der Wasserstoff wird direkt in der Anlage verdichtet, damit er künftig einfach zu Tankstellen und Industriekunden geliefert werden kann.  Die Aufnahme von Wasserstoff in den Energiemix wird mithelfen, die Versorgungssicherheit zu stärken. 

Axpo und SGV planen Wasserstoff-Passagierschiff auf dem Vierwaldstättersee

Axpo ist Mehrheitsaktionärin an der Firma H2Uri, die in Bürglen in der Zentralschweiz eine Wasserstoffproduktionsanlage baut. Mit dem regional produzierten Wasserstoff wird ein Passagierschiff der Vierwaldstättersee-Schifffahrtsgesellschaft (SGV) AG auf dem nahen Vierwaldstättersee betrieben. Neben Axpo und SGV sind auch EWA-energieUri und AVIA Schätzle an dem Projekt beteiligt. Die Wasserstoffanlage soll in Bürglen im Kanton Uri entstehen und voraussichtlich 2025 die Wasserstoffproduktion aufnehmen. Mit der Produktion der Anlage soll unter anderem das erste Wasserstoff-Passagierschiff auf dem Vierwaldstättersee angetrieben werden. Die Umrüstung des SGV-Schiffes "MS Saphir" auf ein Wasserstoff-Brennstoffzellensystem wird bis Herbst 2025 abgeschlossen sein.

Kraftwerk Wildegg-Brugg (bis 15 MW)

Am Industriestandort Wildischachen in Brugg (AG) soll eine weitere klimafreundliche Wasserstoffproduktionsanlage entstehen, die gleichzeitig die grösste Wasserstoffanlage der Schweiz wird. Axpo, Voegtlin-Meyer, die IBB Energie AG (IBB) und die Stadt Brugg haben entsprechende Absichtserklärungen unterzeichnet. Axpo plant, sauberen Wasserstoff aus einheimischer Wasserkraft direkt via Pipeline zur nahegelegenen Tankstelle von Voegtlin-Meyer zu liefern. Von dort aus wird der grüne Wasserstoff privaten Nutzern zur Verfügung gestellt und für die im Auftrag der PostAuto AG be-triebenen Busse eingesetzt werden. Mit der produzierten Menge können jährlich rund 300 Lastwagen, Postautos oder Busse betrieben werden.

43-Prozent-Beteiligung an Swiss Green Gas International 

Axpo ist zu 43% an Swiss Green Gas International, kurz SGGI, beteiligt. Das 2020 gegründete Gemeinschaftsunternehmen plant und realisiert Power-to-X-Anlagen in Nordeuropa (mehr zur Power-To-X auf Wikipedia). Die Anlagen erzeugen aus erneuerbarem Strom Wasserstoff und synthetisches Methan (grünes Gas). Damit soll der dringend beschleunigte Ausstieg aus den fossilen Energieträgern gefördert werden. Weitere Aktionäre von SGGI sind Holdigaz, die vorwiegend die Kantone Waadt, Wallis und Freiburg mit Gas versorgt, und Nordur Group, eine Entwicklungs- und Investitionsgesellschaft.

Was Sie über Wasserstoff wissen müssen

Wasserstoff kann auf verschiedene Arten gewonnen werden. Eine Methode ist die Dampf-Methan-Reformierung, bei der mit Hilfe von Hochtemperaturdampf Wasserstoff aus Erdgas gewonnen wird. Bei einer anderen Methode wird Wasser anstelle von Erdgas als Ausgangsstoff verwendet. Das Wasser wird durch Elektrolyse in Wasser und Luft gespalten, wobei Wasserstoff entsteht. Wenn die für den Prozess verwendete Energie aus einer erneuerbaren Quelle stammt, wird der Wasserstoff als grün eingestuft. Mehr Informationen zu den Hintergründen zu grünem Wasserstoff gibt's in unserem Energiewissen. 

Wasserstoff kann wieder in Strom umgewandelt werden. Dabei ist jedoch zu beachten, dass jeder Umwandlungsschritt zu Effizienzverlusten führt.

Umwandlung in Elektrizität

Die Umwandlung von Wasserstoff in Strom kann mittels eines thermochemischen Prozesses oder einer Brennstoffzelle erfolgen. Die Brennstoffzelle ist ein elektrochemisches Gerät, mit dem die chemische Energie direkt in Strom umgewandelt wird.

Grüner Wasserstoff wird durch die Elektrolyse von Wasser hergestellt. Dafür wird Strom aus erneuerbaren Energiequellen wie Wasserkraft, Wind- und Solarenergie ein-gesetzt. Grüner Wasserstoff ist deshalb CO2-frei.

Grauer Wasserstoff wird mittels Dampfreformierung meist aus Erdgas hergestellt. Dabei entstehen rund 10 Tonnen CO2 pro Tonne Wasserstoff (siehe Factsheet, PDF). Das CO2 wird ungenutzt in die Atmosphäre abgegeben. Dampfreformierung ist der in Europa meist verbreitete Prozess.

Blauer Wasserstoff ist grauer Wasserstoff, bei dessen Entstehung das CO2 teilweise abgeschieden und im Erdboden gespeichert wird (CCS, Carbon Capture and Storage). 

Türkiser Wasserstoff ist Wasserstoff, der über die thermische Spaltung von Methan (Methanpyrolyse) hergestellt wird. Anstelle von CO2 entsteht dabei fester Kohlenstoff. Das Verfahren der Methanpyrolyse befindet sich derzeit noch in der Entwicklung.

Gelber Wasserstoff ist Wasserstoff, der sich aus dem Strommix im bestehenden Netz zusammenstellt. In der Schweiz ist dies Strom hauptsächlich aus Wasser- und Kernkraft.

Pinker Wasserstoff wird mit Strom aus Kernkraft hergestellt. Kernkraft ist im Betrieb nahezu CO2 frei, aber ihre Energiequelle nicht erneuerbar.

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09.04.2024

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Axpo hat eine Kooperationsvereinbarung mit dem französischen Energieinvestor ENEGO unterzeichnet. Geprüft werden soll die Machbarkeit einer 100-MW-Anlage für grünen Wasserstoff auf Sizilien. Das Projekt soll im Industriekomplex Priolo-Augusta an der Ostküste der Insel angesiedelt werden. Die neue Anlage soll zur Schaffung eines «Wasserstoff-Hubs» zwischen Catania und Siracusa beitragen und helfen, die Nachfrage der umliegenden Industrie nach grünem Wasserstoff zu decken. Für Axpo ist dies ein weiterer Schritt in ihrer Strategie, eine aktive Rolle bei der Entwicklung der grünen Wasserstoffwirtschaft in der Schweiz und in Europa einzunehmen.

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