Ad hoc Meldung gemäss Art. 53 KR
Axpo stellte im Geschäftsjahr 2022/23 (1. Oktober 2022 bis 30. September 2023) in einem nach wie vor herausfordernden Umfeld ihre Stärke unter Beweis, bestätigte ihre Position als international führendes Energieunternehmen und erzielte ein ausserordentlich gutes Ergebnis. Dabei bewährte sich die nach Geschäftsfeldern und Ländern diversifizierte Strategie. Gleichzeitig leistete Axpo in einer anspruchsvollen Zeit zuverlässig einen bedeutenden Beitrag an die Versorgungssicherheit und deckte rund 40 Prozent des Schweizer Stromverbrauchs. Die Aktivitäten zum Ausbau von Solar- und Windenergie trieb Axpo im In- und Ausland voran und investierte als Treiberin der Energiewende auch in innovative Projekte in den Bereichen Wasserstoff, Biomasse, Energiespeicher, Geothermie und intelligente Stromnetze.
Starke operative Leistung
Nach den Verwerfungen im Sommer 2022 normalisierten sich die Energiemärkte im Berichtsjahr, wobei die Energiepreise nach wie vor über dem langfristigen Mittel tendierten. Axpo selber realisierte für den von ihr ausgelieferten Strom aus Schweizer Kraftwerken aufgrund der Absicherung vor drei Jahren einen durchschnittlichen Preis von 7 Rappen pro kWh, weshalb Axpo in diesem Bereich nur geringfügig von den höheren Strompreisen am Spotmarkt profitierte. Firmenkunden wie Verteilnetzbetreiber, die vor drei Jahren durch Käufe von Axpo den Strompreis abgesichert hatten, konnten den Endkunden entsprechend niedrige Preise weitergeben. Die im Endkundenbereich tätige Axpo Tochter CKW gehört in der Schweiz regelmässig zu den Anbietern mit unterdurchschnittlichen Preisen, im Jahr 2024 sogar zu den günstigsten Anbietern. Zum ausserordentlich guten Ergebnis führten, neben dem internationalen Kundengeschäft, insbesondere die starke operative Leistung, die hohe Verfügbarkeit der Kraftwerke und die aufgrund der Marktnormalisierung erwarteten finanziellen Effekte.
Christoph Brand, CEO von Axpo: «Die letzten eineinhalb Jahre waren aufgrund der teil-weise extremen Volatilität an den Märken sehr anspruchsvoll. Axpo geht gestärkt aus dieser Zeit hervor. Die Strategie der Diversifikation nach Geschäftsfeldern und Ländern hat sich erneut bewährt. Unsere Strategie folgt dem Ziel des langfristigen Erhalts und der Steigerung des Unternehmenswertes und bleibt auf drei Pfeiler ausgerichtet: Axpo leistet als führendes internationales Energieunternehmen einen bedeutenden Beitrag zu einem sicheren Energieversorgungssystem, treibt die Energiewende voran und baut erneuerbare Energiequellen zu sowie baut das Kundengeschäft mit Energiehandelslösungen aus.»
Ausserordentlich gutes Ergebnis unterstützt von Normalisierungseffekten
Die Gesamtleistung von Axpo lag in der Berichtsperiode mit 10 451 Millionen CHF leicht unter dem Wert des Vorjahres (10 546 Millionen CHF). Dabei ist zu berücksichtigen, dass sich die Ergebnisverschiebungen aufgrund der Absicherung der Schweizer Stromproduktion im Vorjahr mit 1470 Millionen CHF negativ und im Berichtsjahr mit 1913 Millionen CHF positiv auf die Gesamtleistung auswirkten. Bereinigt um diese Effekte lag die Gesamtleistung im Berichtsjahr bei 8378 Millionen CHF und damit rund 30 Prozent tiefer als im Vorjahr (12 016 Millionen CHF). Dies ist vor allem auf die deutlich niedrigeren Preise für Strom und Gas zurückzuführen. Niedrigere Preise und höhere Verfügbarkeit der Kraftwerke führten auch zu einem sehr deutlichen Rückgang des Aufwands für die Energiebeschaffung um 65% auf 3454 Millionen CHF (Vorjahr: 9731 Millionen CHF).
Der Betriebsaufwand erhöhte sich im Zusammenhang mit dem Ausbau des Geschäfts und aufgrund von Inflationseffekten um 14% auf 1852 Millionen CHF (Vorjahr: 1623 Millionen CHF). Nach Abschreibungen in Höhe von 471 Millionen CHF (Vorjahr: 373 Millionen CHF) resultierte ein bereinigtes Betriebsergebnis in Höhe von 2689 Millionen CHF (Vorjahr: 392 Millionen CHF). Der Geschäftsbereich Trading & Sales erzielte mit einem Betriebsergebnis in Höhe von 1688 Millionen CHF (Vorjahr: 1177 Millionen CHF) einmal mehr ein ausgezeichnetes Resultat. Nachdem das bereinigte Ergebnis bei Generation & Distribution im Vorjahr mit 132 Millionen CHF negativ ausfiel, erreichte dieser Geschäftsbereich im Berichtsjahr ein bereinigtes Betriebsergebnis in Höhe von 352 Millionen CHF. CKW erzielte ein bereinigtes Betriebsergebnis in Höhe von 160 Millionen CHF (Vorjahr: 93 Millionen CHF).
Unter Einbezug der erwähnten Ergebnisverschiebungen, dem positiven Ergebniseffekt aus den Fonds für die Stilllegung und Entsorgung der Kernkraftwerke (STENFO) in Höhe von 29 Millionen CHF, Wertminderungen in Höhe von 598 Millionen CHF und Verkaufsgewinnen in Höhe von 159 Millionen CHF resultierte ein ausgewiesenes Betriebsergebnis von 4192 Millionen CHF (Vorjahr: 1745). Die Wertminderungen sind darauf zurückzuführen, dass nach den Wertaufholungen im Vorjahr die im Vergleich zum Herbst 2022 stark gesunkenen Strompreise auch zu einem mittelfristig niedrigeren erwarteten Preisniveau führten. Dies hatte im Rahmen der jährlichen Überprüfung gemäss dem IFRS-Standard eine Anpassung der Werthaltigkeit von Kraftwerksanlagen zur Folge. Nach Berücksichtigung des Finanzergebnisses, das einen negativen Saldo von 80 Millionen CHF (Vorjahr: -1038 Millionen CHF) aufwies, und dem Steueraufwand in Höhe von 724 Millionen CHF (Vorjahr: 113 Millionen) ergab sich ein Unternehmensergebnis in Höhe von 3389 Millionen CHF (Vorjahr: 594 Millionen CHF).
Starker Mittelzufluss aus operativer Tätigkeit
Während im Vorjahr die massiv höheren Sicherheitsleistungen im Zusammenhang mit der Absicherung der Schweizer Stromproduktion einen Mittelabfluss in Höhe von 3117 Millionen zur Folge hatte, verzeichnete Axpo in der Berichtsperiode einen Mittelzufluss aus operativer Tätigkeit in Höhe von 3859 Millionen CHF. Die Bruttoinvestitionen, vor allem in Solar- und Windenergie sowie in den Netzausbau, lagen mit 475 Millionen CHF etwa auf Höhe des Vorjahrs (CHF 488 Millionen). Zu den Devestitionen gehören die Reduktion des CKW-Anteils am Elektrizitätswerk EWA-energieUri von 62.3% auf 10.0% sowie der Verkauf der 5%-Beteiligung an der Trans Adriatic Pipeline AG (TAP). Damit beliefen sich die Nettoinvestitionen auf 93 Millionen CHF (Vorjahr: 142 Millionen CHF).
Eigenkapital deutlich gestärkt
Die Normalisierung an den Märkten hatte auch den erwarteten Effekt auf die Bilanz, konkret vor allem auf die Wiederbeschaffungswerte, die sich auf beiden Seiten der Bilanz paral-lel zur Entwicklung der Marktpreise bewegten. Die Bilanzsumme betrug per 30. September 2023 41 344 Millionen CHF und lag damit deutlich unter dem Wert von vor zwölf Monaten (30. September 2022: 79 736 Millionen CHF). Das Eigenkapital wurde deutlich gestärkt und erhöhte sich um über 4 Milliarden CHF von 7432 Millionen CHF am Ende der Vorjahresperiode auf 11 565 Millionen CHF per 30. September 2023. Die Liquidität erhöhte sich im Berichtsjahr von CHF 4101 Millionen CHF auf 7542 Millionen CHF und die Finanzverbindlichkeiten gingen von 7745 Millionen CHF auf 7151 Millionen CHF zurück. Damit ver-besserte sich per 30. September 2023 auch die Nettofinanzposition gegenüber dem Ende der Vorperiode um mehr als 4 Milliarden CHF auf 390 Millionen CHF.
Vorsorgliche Kreditlinie des Bundes nie bezogen
Die vom Bund Anfang September 2022 in der damaligen Extremsituation vorsorglich zur Verfügung gestellte Kreditlinie über 4 Milliarden CHF wurde von Axpo zu keiner Zeit beansprucht. Die entsprechende Verfügung wurde auf Antrag von Axpo per 1. Dezember 2023 aufgehoben. Unabhängig davon gilt bis zum 31. Dezember 2026 das Bundesgesetz über subsidiäre Finanzhilfen zur Rettung systemkritischer Unternehmen der Elektrizitätswirtschaft (FiREG), das am 1. Oktober 2022 in Kraft getreten ist. Im Rahmen dieses Bundesgesetzes können systemkritische Stromproduzenten, zu denen auch Axpo gehört, im Falle eines unvorhergesehenen Liquiditätsengpasses beim Bund subsidiär Finanzhilfen beantragen.
Bedeutenden Beitrag zur Energieversorgung geleistet
Axpo leistete im abgelaufenen Geschäftsjahr wiederum einen bedeutenden Beitrag zu einer sicheren und zuverlässigen Stromversorgung. Mit ihren über 100 zusammen mit Partnern betriebenen Kraftwerken und den langfristigen Energiebezugsverträgen deckte das Unternehmen rund 40 Prozent des schweizerischen Strombedarfs. Die Produktion aus Kernenergie erhöhte sich um 5% auf 18.7 TWh. Das Kernkraftwerk Leibstadt produzierte dank den in den Vorjahren getätigten Investitionen im Jahr 2022 mit 9.8 TWh so viel Energie wie noch nie. Auch das Kernkraftwerk Beznau zeichnete sich einmal mehr durch eine hohe Verfügbarkeit aus. Zudem verlängerte Axpo in der Berichtsperiode zusammen mit ihren Partnern in der ENAG (Energiefinanzierungs AG) die Energiebezugsverträge mit Electricité de France (EDF) bis 2039. Damit fliessen ab 2025 jährlich rund 1.5 TWh Strom in die Schweiz, was dem durchschnittlichen Jahresverbrauch von 350 000 Vierpersonenhaushalten entspricht. Die Produktion aus Wasserkraft lag bei 8.9 TWh und damit 8% höher als im Vorjahr. Die Produktion aus Solar- und Windkraft erhöhte sich um 15% auf 1.9 TWh.
Erneuerbare Energien im Ausbau inbegriffen
Die Aktivitäten im Bereich der Stromproduktion aus Solar- und Windkraftwerken baute Axpo weiter aus. Im Berichtsjahr wurde im Solarbereich 202 MW Leistung zugebaut und bei der Windkraft 113 MW. Im Bereich Photovoltaik auf Gebäuden zählt die Axpo Tochter CKW in der Schweiz zu den führenden Unternehmen und installiert rund 700 Anlagen pro Jahr. Im Bereich der alpinen Solaranlagen leistet Axpo Pionierarbeit. Neben der Anlage an der Muttsee-Staumauer, die seit September 2022 vollständig in Betrieb ist, treibt Axpo im Rahmen ihrer Solaroffensive weitere Projekte beim Nalps-Stausee und im Skigebiet Disentis in Graubünden sowie in Oberiberg im Kanton Schwyz voran. Diese alpinen Solaranlagen sollen künftig vor allem im Winter einen wichtigen Beitrag zu einer sicheren Stromversor-gung leisten. Im Bereich Windenergie baute Axpo in der Schweiz ein Team auf, das die Entwicklung, den Bau und den Betrieb von Windkraftanlagen vorantreiben wird. Die Axpo-Gruppe hat in der Schweiz verschiedene Windkraftanlagen in Planung, die über die nächsten Jahre realisiert werden sollen. Mit dem steigenden Anteil von Solar- und Windenergie am Strommix steigt auch die Bedeutung von Speichermöglichkeiten. In diesem Zusammenhang treibt Axpo verschiedene Batterieprojekte im In- und Ausland voran. Im Bereich Wasserstoff engagiert sich Axpo aktiv für den Aufbau einer Wasserstoffwirtschaft in der Schweiz und im europäischen Ausland und hat mit dem Bau der ersten eigenen Wasserstoffproduktionsanlage in der Schweiz begonnen.
Internationales Kunden- und Handelsgeschäft sehr erfolgreich
Axpo wurde auch in dieser Berichtsperiode ihrer starken Position als international führendes Energiehandelsunternehmen gerecht. Der Kern dieses Geschäfts ist die zuverlässige und bedürfnisgerechte Belieferung von Firmen mit Energie aus eigenen Kraftwerken und anderen Quellen sowie weiteren, damit verbundenen Dienstleistungen. Die Auszeichnung von Axpo bei den Energy Risk Awards als weltweit beste Stromhändlerin unterstreicht die Fähigkeit von Axpo, auch in einem anforderungsreichen Umfeld ihre Kunden mit innovativen Lösungen und massgeschneiderten Energieprodukten und -dienstleistungen zu begeistern. Auch der Markterfolg spricht für die Kompetenz und die Leistungsfähigkeit von Axpo, konnte doch das Unternehmen wieder bedeutende Langfristlieferverträge abschliessen und Kunden dabei unterstützen, ihre Nachhaltigkeitsziele zu verfolgen.
Konkrete Nachhaltigkeitsambitionen gesetzt
In der Berichtsperiode definierte Axpo auch eine konkrete Netto-Null Ambition. Bis 2030 will das Unternehmen die CO2-Emissionen aus dem eigenen Stromkonsum und der Fahrzeugflotte auf null reduziert haben. Die Emissionen im direkten Einflussbereich will Axpo bis 2040 dekarbonisieren (Netto-Null in den Scopes 1 und 2) und damit die gesetzlichen Anforderungen übertreffen. Und schliesslich will Axpo bis 2050 entlang der ganzen Wertschöpfungskette Klimaneutralität erreicht haben (Netto-Null in den Scopes 1, 2 und 3).
Positive Aussichten
Das Geschäftsjahr 2022/23 war trotz des herausfordernden Umfelds ein erfolgreiches Jahr für Axpo. Mit ihrer Strategie, ihrer Expertise und ihrer Marktposition verfügt Axpo über eine starke Position. Verwaltungsrat und Geschäftsleitung sind überzeugt, dass Axpo diese führende Position als internationales Energieunternehmen auch in Zukunft verteidigen und weiter ausbauen kann. Für das Geschäftsjahr 2023/24 wird ein niedrigeres Ergebnis erwartet, da sich nach der Normalisierung der Märkte verschiedene finanzielle Effekte, die sich im Berichtsjahr positiv ausgewirkt haben, nicht mehr wiederholen werden. Beim finanziellen Ausblick ist weiter zu berücksichtigen, dass Axpo nicht mehr die ganze Stromproduktion auf drei Jahre absichert. Die gestiegenen Strompreise werden ab dem Geschäfts-jahr 2024/25 einen positiven Einfluss auf das Ergebnis von Axpo haben. Die Wertschwankungen der Fonds für die Stilllegung und Entsorgung der Kernkraftwerke (STENFO) werden das Unternehmensergebnis auch künftig beeinflussen. Für das Berichtsjahr verzichtete der Verwaltungsrat im Zusammenhang mit der vom Bund gewährten Kreditlinie darauf, eine Dividende zu beantragen. Axpo geht davon aus, dass in Zukunft wieder eine angemessene Dividende ausgeschüttet werden kann.
Harald Gauck wird neuer CFO der Axpo Gruppe
Der Verwaltungsrat der Axpo Holding AG hat Harald Gauck (52) zum CFO und Mitglied der Axpo Konzernleitung gewählt. Gauck ist seit 2008 in unterschiedlichen Führungspositionen im Finanzbereich der Axpo tätig und löst Joris Gröflin ab, der den Finanzbereich seit 2019 leitete. Er ist Schweizer und deutscher Staatsbürger und doktorierte nach seinem Masterabschluss in Physik an der Universität in Konstanz. Er verfügt über langjährige und fundierte Erfahrungen in allen Bereichen des Energiehandels sowie in der Produktion und Distribution von Energie. Harald Gauck wird seine neue Rolle per 1. Januar 2024 übernehmen.
«Ich danke Joris Gröflin sehr für sein grosses Engagement für die Axpo Gruppe und seinen Einsatz bei der erfolgreichen Weiterentwicklung unseres Unternehmens. Zusammen mit seinem Team hat er auch massgeblich dazu beigetragen, dass Axpo die Verwerfungen der Energiekrise erfolgreich meistern konnte. Es freut mich, dass wir mit Harald Gauck einen äusserst kompetenten und erfahrenen Finanz- und Energieexperten gewinnen und diese strategisch bedeutende Position mit einem internen Kandidaten besetzen konnten», so Axpo CEO Christoph Brand. «Durch seine aktuelle Position als Head of Controlling & Services im Geschäftsbereich Trading & Sales verfügt Harald Gauck über umfassende Kenntnisse des Unternehmens und seiner Prozesse. Er leitet heute einen Bereich mit mehr als 200 Mitarbeitenden an verschiedenen internationalen Axpo Standorten. Seine umfassende Expertise wird dazu beitragen, unsere finanzielle Stabilität zu festigen und das Unternehmen auf Erfolgskurs zu halten.»
(1. Oktober 2022 – 30. September 2023)
|
2022/23 |
2021/22 |
Gesamtleistung |
10 451 |
10 546 |
EBIT (Betriebsergebnis vor Zinsen und Steuern) |
4 192 |
1 745 |
in % der Gesamtleistung |
40.1% |
16.5% |
Bereinigter EBIT |
2 689 |
392 |
in % der Gesamtleistung |
25.7% |
3.7 |
Unternehmensergebnis (Gewinn) |
3 389 |
594 |
in % der Gesamtleistung |
32.4% |
5.6% |
Cashflow aus Geschäftstätigkeit |
3 859 |
-3 117 |
Nettoinvestitionen in Anlagevermögen |
-93 |
-142 |
Bilanzsumme |
41 344 |
79 736 |
Nettofinanzposition |
390 |
-3 644 |
Eigenkapital inkl. Minderheitsanteile |
11 565 |
7432 |
Mitarbeitende (Vollzeitstellen) |
6 420 |
5 937 |
Mehr Informationen auf www.axpo.com/jahresergebnis
Axpo hat im Geschäftsjahr 2022/23 ein ausserordentlich gutes Ergebnis nach einem anspruchsvollem Geschäftsjahr erzielt. Das Unternehmen ist gestärkt und die Aussichten sind positiv. Das Geschäftsmodell bewährt sich und wir sind überzeugt, dass wir unsere Strategie weiterhin erfolgreich umsetzen. Wir werden einen bedeutenden Beitrag zu einem sicheren Energieversorgungssystem leisten, die Energiewende vorantreiben und erneuerbare Energiequellen zubauen sowie das Kundengeschäft mit Energiehandelslösungen ausbauen.
Die Situation auf den Energiemärkten hat sich seit letztem Jahr beruhigt. Axpo hat zudem verschiedene Massnahmen zur Stärkung ihrer Resilienz getroffen und das finanzielle Profil der Gruppe hat sich gegenüber Vorjahr deutlich verbessert. Der Verwaltungsrat und die Konzernleitung sind deswegen der Überzeugung, dass Axpo zur Deckung ihres Liquiditätsbedarfes bis zum Ende der Laufzeit des FiREG Ende 2026 nicht auf den Kreditrahmen angewiesen sein wird, der unter der Verfügung gewährt wurde, weswegen die Kreditlinie per 1. Dezember 2023 durch den Bund auf Antrag der Axpo aufgehoben wurde.
Axpo hat den durch den Bund gewährten Kreditrahmen trotz herausfordernden Entwicklungen nie beansprucht.
Alle Geschäftsbereiche lieferten einen positiven Ergebnisbeitrag. Zum ausserordentlich guten Ergebnis führte vor allem das internationale Kundengeschäft, daneben insbesondere die starke operative Leistung, die hohe Verfügbarkeit der Kraftwerke und die aufgrund der Marktnormalisierung erwarteten finanziellen Effekte. Das bereinigte Betriebsergebnis belief sich auf 2.7 Milliarden Franken.
Er stammte zum Grossteil aus dem internationalen Kundengeschäft (Origination). Hier geht es in erster Linie um Liefer- und Abnahmeverträge mit Produzenten und Kunden im In- und Ausland. Die Nachfrage nach massgeschneiderten Kundenlösungen ist sehr hoch und Axpo als angesehene Gegenpartei konnte in diesem Umfeld neue Verträge abschliessen.
Axpo realisierte für den von ihr ausgelieferten Strom aus Schweizer Kraftwerken aufgrund der Absicherung vor drei Jahren einen durchschnittlichen Preis von 7 Rappen pro kWh, weshalb Axpo in diesem Bereich nur geringfügig von den höheren Strompreisen am Spotmarkt profitierte. Firmenkunden wie Verteilnetzbetreiber, die vor drei Jahren durch Käufe von Axpo den Strompreis abgesichert hatten, konnten den Endkunden entsprechend niedrige Preise weitergeben. Die im Endkundenbereich tätige Axpo Tochter CKW gehört in der Schweiz regelmässig zu den Anbietern mit unterdurchschnittlichen Preisen, im Jahr 2024 sogar zu den günstigsten Anbietern.
Am 30. September 2023 betrug die Liquidität rund 7.5 Milliarden Franken. Dies ist rund 3.4 Milliarden Franken mehr als ein Jahr zuvor.
Die zurückfliessenden Mittel werden einerseits zum Schuldenabbau verwendet und stehen andererseits für Investitionen in allen Geschäftsbereichen von Axpo zur Verfügung, insbesondere auch in zusätzliche Produktionskapazität und den Ausbau der Netze in der Schweiz.
In der Berichtsperiode hat Axpo insgesamt 475 Millionen CHF investiert, davon entfielen 230 Millionen CHF auf die Schweiz.
Zudem bringt das Ergebnis auch einen Steueraufwand von über 700 Millionen Franken mit sich.
Bis 2030 will Axpo die CO2-Emissionen, die aus ihrem eigenen Stromkonsum und dem Betrieb der Fahrzeugflotte anfallen, auf null reduzieren. Die Emissionen im direkten Einflussbereich von Axpo sollen bis 2040 dekarbonisiert werden (Netto-Null in den Scopes 1 und 2). Schliesslich will Axpo bis 2050 bei allen ihren Emissionen Netto-Null erreichen (Scopes 1, 2 und 3).
Dabei soll die notwendige Flexibilität beibehalten werden, um weiterhin zur Versorgungssicherheit beizutragen und die Kunden auf ihrem Weg der Dekarbonisierung aktiv unterstützen zu können.
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