21.08.2025 - Die aktuell grösste alpine Solaranlage der Schweiz stellt der nationalen Netzgesellschaft Swissgrid ab August 2025 Regelenergie zur Verfügung. Die Anlage mit 2,2 MW Leistung ist Teil des Pilotprojekts PV4Balancing und hilft mit, Schwankungen im Netz auszugleichen und die Netzstabilität zu gewährleisten.
AlpinSolar an der Muttsee-Staumauer beteiligt sich am Swissgrid Pilotprojekt PV4Balancing. Das Projekt zielt darauf ab, die Stromproduktion von Photovoltaik-Anlagen als Tertiär-Regelenergie für den stabilen Netzbetrieb zu nutzen. Sonnenstrom stellt bisher ein weitgehend ungenutztes Potenzial für die Regelenergie dar.
Die Produktion von Photovoltaik-Anlagen ist wetterabhängig und die Produktionsprognose anspruchsvoll. Die volatile Produktion stellt eine Herausforderung für die Netzstabilität dar: Produktion und Verbrauch müssen immer im Gleichgewicht sein. Das Projekt PV4Balancing soll zeigen, dass Photovoltaik-Anlagen auch eine Lösung für Schwankungen im Netz sein können. Ist zu viel Strom im Netz, wird die Solaranlage Muttsee die Produktion auf Anweisung von Swissgrid drosseln. Da die Produktion von PV-Anlagen kleiner ist als jene von konventionellen Regelenergie-Kraftwerken, werden PV-Anlagen bei PV4Balancing gemeinsam vermarktet.
Die Teilnahme von AlpinSolar an diesem Pilotprojekt unterstreicht das Engagement der Partner des Pionierprojektes - Axpo und IWB als Inhaberinnen sowie Denner als langfristiger Stromabnehmer - für die Energiewende und die Netzstabilität. Durch die enge Zusammenarbeit mit Swissgrid wird das Potenzial von Solarenergie optimal genutzt und ihre Integration in das Gesamtsystem unterstützt.
Damit das Stromnetz funktioniert, müssen Produktion und Verbrauch von Strom im Gleichgewicht sein. Nur so kann die Frequenz von 50 Hertz gehalten werden. Treten Schwankungen auf, setzt die Netzgesellschaft Swissgrid Regelenergie ein. Sie ist eine Reserve, die je nach Bedarf zusätzlichen Strom ins Netz einspeist oder dem Netz Strom entnimmt.
Es wird zwischen Primär-, Sekundär- und Tertiärregelenergie unterschieden: Bei Schwankungen wird automatisch innert Sekundenbruchteilen Primärregelenergie eingesetzt, nach wenigen Sekunden Sekundärenergie. Besteht die Schwankung weiterhin, wird nach 15 Minuten durch die nationale Netzgesellschaft Swissgrid manuell Tertiärregelenergie aktiviert.
Sogenanntes «Pooling» ermöglicht es, viele kleinere Anlagen wie Blockheizkraftwerke, Batteriespeicher oder flexible Verbraucher zu einem virtuellen Kraftwerk zusammenzufassen. Diese gebündelte Leistung kann dann am Regelenergiemarkt angeboten und gezielt eingesetzt werden, um Schwankungen im Stromnetz auszugleichen. So können auch kleinere Anlagen einen wichtigen Beitrag zur Netzstabilität leisten und zusätzliche Erlöse erzielen.
Im Bereich Pooling ist ein starkes Wachstum zu verzeichnen. 2017 befanden sich 41 Anlagen im Pool der Axpo Gruppe, während es 2025 bereits über 1700 Anlagen aus 15 Technologien waren. Die Axpo Tochter CKW betreibt mit ihrem Flexpool das grösste virtuelle Kraftwerk der Schweiz. Insgesamt verfügt der Flexpool von CKW über eine Leistung von über 1400 MW - das ist mehr als die Leistung des Kernkraftwerks Leibstadt.
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