13.12.21 - Der Runde Tisch Wasserkraft hat heute eine Erklärung mit 15 konkreten Projekten verabschiedet. Auch Axpo unterstützt die gemeinsam erarbeitete Stossrichtung. Die Wichtigkeit der Schweizer Wasserkraft wird damit unterstrichen. Es ist ein notwendiger, aber noch lange kein hinreichender Schritt in Richtung einer erfolgreichen Energiewende.
Heute hat in Bern der dritte Runde Tisch Wasserkraft stattgefunden. Das Format wurde im August 2020 einberufen, um Lösungen für den im Hinblick auf die Energiewende nötigen Ausbau der Wasserkraft zu finden. Am heutigen Treffen wurde eine Schlusserklärung mit einer Liste von 15 Projekten, mittels derer eine saisonale Speicherproduktion im Umfang von 2 TWh bis ins Jahr 2040 erreicht werden soll, unterzeichnet. Als grösste Schweizer Wasserkraftproduzentin wird auch Axpo ihren Beitrag dazu leisten.
Der Runde Tisch ist eine sinnvolle Initiative, weil er die wichtigsten Akteure zusammenbringt. Gerade im Thema Wasserkraft mit oftmals emotional geführten Diskussionen um Schutz und Nutzung ein wichtiger Schritt. Es wird von allen Beteiligten Kompromissbereitschaft erfordern, die Projekte ins Ziel zu bringen. Trotzdem ist fraglich, ob die Liste mit 15 Projekten ausreicht, da jedes einzelne gegen den absehbaren Widerstand zustande kommen müsste, um die angestrebte Produktion zu erreichen.
Ebenfalls zu lösen ist die oftmals fehlende Wirtschaftlichkeit. Die Wasserkraft ist mit hohen Abgaben belastet wie dem starren Wasserzins. Zudem sind im Hinblick auf das Auslaufen zahlreicher Konzessionen Fragen zu den Restwertgarantien mit den Kantonen zu erörtern.
Axpo CEO Christoph Brand: „Diese Erklärung ist ein wichtiger Schritt. Ich hoffe sehr, dass alle Projekte umgesetzt werden können. Darüber hinaus müssen wir uns aber bewusst sein, dass dieser Ausbau der Wasserkraft nur einer von vielen Schritten auf dem Weg zur Energiewende darstellt. Die Schweiz muss alle erneuerbaren Energien deutlich schneller ausbauen.“
Eine Erhöhung der saisonalen Speicherproduktion im Umfang von 2 TWh ist zweifelsohne ein wertvoller Beitrag für die Verbesserung der Versorgungssicherheit in den dunklen und kalten Monaten. Doch für die Erreichung der Energiewende ist sie nur einer von vielen Schritten. Denn bis 2050 wird der Schweiz aufgrund des steigenden Stromverbrauchs bei gleichzeitigem Wegfall der Kernkraft 12 TWh Winterstrom fehlen. Insgesamt müssen in der Schweiz rund 50 TWh aus erneuerbaren Energien zugebaut werden, um den künftigen Jahresbedarf zu decken. Die Kapazitäten sind folglich für sämtliche erneuerbare Energien mit Hochdruck auszubauen, um diese Jahrhundertaufgabe zu schaffen.
Das Szenario von Axpo zeigt, wie und zu welchen Kosten die Schweiz die Energiewende bei gleichzeitig hoher Stromversorgungssicherheit erreichen kann. Der notwendige Ausbau ist möglich – wenn Bewilligungsverfahren und Finanzierungsmöglichkeiten dies zulassen. Werden in diesen beiden Bereichen nicht rasch Lösungen erzielt, ist die Energiewende unerreichbar. Dem Mantelerlass von Energiegesetz und Stromversorgungsgesetz, zurzeit in Beratung im Parlament, wie auch der Revision der Energieförderverordnung kommen dabei grosse Bedeutung zu. Ebenfalls erwartet Axpo die angekündigten Vorschläge des UVEK zur Vereinfachung der Bewilligungsverfahren mit Spannung, denn in dieser Hinsicht bietet der Mantelerlass keine Lösungen.
Link zur MM UVEK mit Schlusserklärung
Axpo ist die grösste Schweizer Produzentin von erneuerbarer Energie und international führend im Energiehandel sowie in der Vermarktung von Solar- und Windkraft. 5000 Mitarbeitende verbinden Erfahrung und Expertise mit der Leidenschaft für Innovation. Axpo entwickelt für ihre Kunden in 40 Ländern in Europa, den USA und Asien innovative Energielösungen auf Basis modernster Technologie.
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