| DE EN

12.11.2025 | «Das ist nicht grün» - Axpo und sechs Gemeinden fahren eine Kampagne für die richtige Abfalltrennung

«Am besten packen wir das Problem bei der Wurzel»

Martin Stutz

Autor

E-Mail
 

Grünabfälle sind wahre Multitalente: Aus ihnen wird nachhaltige Energie und hochwertiger Naturdünger – sofern man sie richtig trennt und verwertet. Leider landen immer noch zu viele Fremdstoffe im Grüngut. Eine gemeinsame Kampagne von Axpo und sechs Städten und Gemeinden zeigt, wie richtige Abfalltrennung geht. Nico Peter, Verkaufsleiter bei Axpo Biomasse, erklärt die Hintergründe.

Nico Peter: "Neben viel positivem Feedback haben wir wertvolle Learnings gewonnen"

Nico, warum braucht es eine Kampagne zur richtigen Abfalltrennung?

Vor allem aus zwei Gründen: Erstens landen immer noch zu viele Fremdstoffe im Grüngut, wobei die Tendenz leider steigend ist. Und zweitens vergeben wir viel Potenzial, weil noch immer zu viele Grünabfälle im normalen Kehricht landen.

Warum werden die Fremdstoffe nicht einfach in den Vergärungsanlagen aussortiert?

Es gibt tatsächlich technische Einrichtungen oder auch Kontrollen durch Mitarbeitende, um Fremdstoffe auszusortieren. Aber das ist sehr aufwändig, teuer und garantiert keine vollständige Beseitigung. Am besten packen wir das Problem bei der Wurzel, das ist am effizientesten. Letztlich geht es auch um die Qualität des Naturdüngers. Nicht aussortierte Fremdstoffe landen im Gärgut oder im Frischkompost – und damit wieder im Garten oder auf den Feldern.

Was sind die häufigsten Fremdstoffe, die in den Grünabfällen landen?

Den grössten Teil machen anorganische Fremdstoffe wie Plastik, PET, Alu oder Glas aus. Wir gehen davon aus, dass viele Leute solche Fremdstoffe aus Unwissen in den Grünabfall werfen. Hier setzt unsere Kampagne an: „Das ist nicht grün“ – d.h. sie zeigt auf verschiedensten Kanälen und Plattformen, welche Stoffe nicht in den Grünabfall gehören.

Wer sind die beteiligten Gemeinden?

Mit dabei sind Gemeinden und Städte im Kanton Zürich: Bülach, Bachenbülach, Kloten, Opfikon, Höri und Oberglatt. Der erste Teil der Kampagne fand im Frühjahr 2025 statt, der zweite Teil ist Ende Oktober gestartet.

Wie waren die Rückmeldungen aus der ersten Welle?

Neben viel positivem Feedback haben wir wertvolle Learnings gewonnen: Bildstarke Sujets und klare Do’s-and-Don’ts werden am besten verstanden. Wir bauen das nun aus und gehen noch stärker auf typische Fehlwürfe ein: Das Thema „Plastiksack“ wird in der zweiten Welle stärker fokussiert.

Ist zu einem späteren Zeitpunkt eine Ausweitung der Kampagne auf andere Regionen vorgesehen?

Grundsätzlich sind wir offen für weitere Regionen, mit einigen interessierten Gemeinden und Städten stehen wir auch bereits in Kontakt. Dabei priorisieren wir Hotspots mit erhöhter Fremdstoffquote oder besonderem Aufklärungsbedarf – dort ist der Nutzen am grössten. Weiteren interessierten Gemeinden stellen wir Content-Bausteine, Best Practices und Auswertungsmethoden zur Verfügung und begleiten die Ausspielung – die lokale Umsetzung gelingt gemeinsam am besten.

„Das ist nicht grün“

Die Kampagne soll die Einwohnerinnen und Einwohner informieren, welche Materialien in den Grünabfall gehören – und welche nicht. Der aus der Vergärung oder Kompostierung gewonnene Naturdünger wird zu einem grossen Teil auf landwirtschaftlichen Feldern ausgebracht und landet somit wieder im Nahrungskreislauf. Darum ist es so wichtig, dass die Grünabfälle richtig getrennt werden.

Die Kampagne nutzt Kanäle wie Social Media, Promovideos, Flyer, Publireportagen oder die Informationsblätter der Gemeinden.

Mehr Informationen über die Kampagne: Home - Sensibilisierung Grünabfall

Mehr Informationen über Fremdstoffe im Grünabfall: Fremdstoffe

Axpo Biomasse

Die Axpo Biomasse AG verwertet in ihren 15 Vergärungsanlagen und 6 Kompostierplätzen rund 280'000 Tonnen Biomasse pro Jahr. Aus den organischen Abfällen entstehen Biogas, Strom, Wärme, Naturdünger und Erdenprodukte. Jährlich produziert die Axpo Biomasse AG eine Gesamtenergie von rund 75 GWh Energie, was dem Energieverbrauch von rund 17'000 Haushalten entspricht.  

Mehr Informationen 

Lesen Sie auch

Alle anzeigen

Erneuerbare Energien

Grossbatteriespeicher: Zentrale Stütze der Energiewende

Intelligente Technik für ein stabiles Stromnetz

Mehr erfahren

Energiemarkt

Der Winter steht vor der Tür, und die Wetterempfindlichkeit wird zunehmen

Monatliches Update europäische Energiemärkte, November 2025

Mehr erfahren

Nachhaltigkeit

Biologisch abbaubares Geschirr statt Abfallberge

Axpo Biomasse bietet eine praktische und nachhaltige Entsorgungslösung für Event-Organisatoren

Mehr erfahren