Ad hoc Meldung gemäss Art. 53 KR
11.12.2025 - Im Geschäftsjahr 2024/25 (1. Oktober 2024 bis 30. September 2025) hat die Axpo Gruppe in einem von geopolitischen Unsicherheiten geprägten Umfeld erneut ein gutes Ergebnis erzielt und ihre Position als führende Schweizer Stromproduzentin und internationale Energiepartnerin in über 30 Ländern in Europa, Asien und Nordamerika weiter gefestigt. Sie leistete ihren Beitrag als grösste Stromlieferantin der Schweiz und investierte gezielt in die nationale Energieinfrastruktur sowie den Ausbau der Stromproduktion aus erneuerbaren Energien. Gleichzeitig stärkte Axpo ihre internationale Präsenz im Kunden- und Handelsgeschäft, um die Ertragskraft langfristig zu sichern.
Christoph Brand, CEO von Axpo: «Unsere langfristig ausgerichtete Strategie bewährt sich – gerade in einem anspruchsvollen Umfeld. Wir investieren konsequent in die Schweizer Energieinfrastruktur, bauen die Stromproduktion aus erneuerbaren Energien aus und entwickeln unser internationales Kunden- und Handelsgeschäft erfolgreich weiter. Diese Kombination macht uns stark und schafft die Grundlage, um auch künftig verlässlich und profitabel zu wachsen.»
Erfolgreiche Strategieumsetzung führt zu gutem Ergebnis
Das bereinigte Betriebsergebnis vor Zinsen und Steuern (EBIT) belief sich auf 1261 Millionen CHF. Es liegt damit wie erwartet unter den ausserordentlichen Ergebnissen der beiden Vorjahre, aber deutlich über den Ergebnissen der Jahre davor. Der Geschäftsbereich Generation & Distribution verbesserte das bereinigte Betriebsergebnis gegenüber dem Vorjahr um 145 Millionen CHF auf 547 Millionen CHF und profitierte dabei von höheren abgesicherten Preisen. Die Stromproduktion ging hingegen um rund 10 Prozent auf 32,4 Terawattstunden zurück. Dies ist vor allem auf geplante und ungeplante Unterbrüche bei den Kernkraftwerken Beznau und Gösgen sowie den wetterbedingten Rückgang bei der Stromproduktion aus Wasserkraft zurückzuführen.
Der Geschäftsbereich Trading & Sales erzielte mit einem Betriebsergebnis von 726 Millionen CHF wiederum ein sehr gutes Ergebnis (Vorjahr: 1112 Millionen CHF). Die geopolitischen Unsicherheiten und getrübte Konjunkturaussichten führten bei den Kunden allerdings zu einer gewissen Zurückhaltung. Dank den massgeschneiderten Energielösungen für Kunden (Origination) und der guten Vermarktung des Kraftwerkportfolios (Asset-Backed Trading) lieferte dieser Geschäftsbereich aber auch in diesem Geschäftsjahr den grössten Ergebnisbeitrag.
Das bereinigte Betriebsergebnis des Geschäftsbereichs CKW lag mit 163 Millionen CHF deutlich über dem Vorjahr (116 Millionen CHF). Dies ist vor allem auf die höheren abgesicherten Strompreise zurückzuführen.
Unter Berücksichtigung des negativen Effekts aus Ergebnisverschiebungen und der Entwicklung der Fonds für die Stilllegung und Entsorgung der Kernkraftwerke (STENFO) resultierte für Axpo ein Betriebsergebnis von 1193 Millionen CHF. Das Unternehmensergebnis lag bei 879 Millionen CHF (Vorjahr: 1509 Millionen CHF). Der Rückgang gegenüber dem Vorjahr ist auf die bereits genannten Ursachen und ein niedrigeres Finanzergebnis aufgrund der geringeren Performance des STENFO zurückzuführen.
Hoher Mittelzufluss und sehr solide Kapitalsituation
Aus dem operativen Geschäft erwirtschaftete Axpo im Berichtsjahr einen Mittelzufluss von 1267 Millionen CHF (Vorjahr: 1466 Millionen CHF). Die Bruttoinvestitionen beliefen sich auf 661 Millionen CHF (Vorjahr: 509 Millionen CHF), wovon 282 Millionen CHF auf die Schweiz entfielen. Die Nettoinvestitionen lagen bei 594 Millionen CHF (Vorjahr: 367 Millionen CHF). Daraus resultierte ein freier Cashflow in Höhe von 672 Millionen CHF.
Die Bilanzsumme verringerte sich gegenüber dem Vorjahr um 2448 Millionen CHF auf 31577 Millionen CHF, bei einem leicht höheren Eigenkapital von 13 168 Millionen CHF. Die Nettofinanzposition belief sich am Ende des Geschäftsjahres auf 1581 Millionen CHF (Vorjahr: 1791 Millionen CHF), was vor allem auf die Dividendenausschüttung von 670 Millionen CHF zurückzuführen ist. Die bestehende unbesicherte, revolvierende und kommittierte Kreditlinie in Höhe von 7,0 Milliarden EUR konnte Axpo im Februar 2025 erfolgreich um ein Jahr bis Februar 2028 verlängern. Diese vorzeitige Verlängerung ist ein Vertrauensbeweis des Finanzmarktes in Axpo. Im November 2025, nach Abschluss des Berichtsjahrs, kündigte Axpo an, die Kreditlinie auf 5 Milliarden EUR zu kürzen. Damit wurde die verfügbare Liquidität an das Marktumfeld angepasst und die Finanzierungsstruktur optimiert.
Auf Basis des guten Ergebnisses und der sehr soliden Kapitalsituation beantragt der Verwaltungsrat den Aktionärinnen und Aktionären die Ausschüttung einer ordentlichen Dividende von 100 Millionen CHF und einer zusätzlichen Sonderdividende von 100 Millionen CHF.
Grossen Beitrag zur sicheren Energieversorgung in der Schweiz geleistet
Im Berichtsjahr hat Axpo zudem zahlreiche Investitions- und Projektentscheide getroffen und umgesetzt, um auch künftig einen wesentlichen Beitrag an eine sichere Schweizer Energieversorgung zu leisten. Axpo plant in den kommenden Jahren rund 2 Milliarden CHF in die Schweizer Energieinfrastruktur zu investieren. Darin noch nicht enthalten ist der mögliche Bau eines Reservekraftwerks im Auhafen in Muttenz. Axpo hat im Rahmen des Ausschreibungsverfahrens vom Eidgenössischen Departement für Umwelt, Verkehr, Energie und Kommunikation (UVEK) den Zuschlag erhalten und steht bezüglich der Realisierung mit den zuständigen Stellen des Bundes im Austausch. Auch nicht darin enthalten sind die zusammen mit den anderen Aktionären geplanten Investitionen in Unterhalt und Sicherheit der Kernkraftwerke Leibstadt und Gösgen in Höhe von 2 Milliarden CHF.
Die umgesetzten und geplanten Investitionen umfassen Projekte in der gesamten Bandbreite von Energieträgern und Technologien. Diese Vielfalt stärkt das Geschäft von Axpo und ist gleichzeitig ein wichtiger Beitrag an die Versorgungssicherheit der Schweiz.
Christoph Brand zur Versorgungssituation in der Schweiz: «Wir tun als grösste Stromproduzentin der Schweiz, was wir können, und investieren weiter grosse Summen in die Schweizer Energieinfrastruktur. Aber in der Schweiz droht in den kommenden Jahren eine Stromlücke, vor allem im Winter. Kleinteilige Solaranlagen im Flachland und vereinzelte alpine Solaranlagen werden diese Lücke nicht füllen und bei der Windkraft kommen wir wegen der Rahmenbedingungen und der fehlenden Akzeptanz nur schleppend voran. Neben der engen Kooperation mit den Nachbarländern muss die Politik dringend die Weichen dafür stellen, dass im Inland die sichere, bezahlbare und nachhaltige Stromproduktion ausgebaut werden kann.»
Stromproduktion aus erneuerbaren Quellen international deutlich ausgebaut – Baubeginn beim 100. Windpark
Im europäischen Ausland baute Axpo die Stromproduktion aus erneuerbaren Quellen zügig weiter aus. Insgesamt wurden im Berichtsjahr im Solarbereich 219,5 Megawatt und bei der Windkraft 43,5 Megawatt zugebaut. Im November 2024 wurde zudem bekannt, dass sich Axpo in Frankreich in öffentlichen Ausschreibungen der Regierung eine Gesamtkapazität von 163 Megawatt für ihre Solar- und Winddivisionen sichern konnte.
Windenergie ist zu einem zentralen Pfeiler des europäischen Energiesystems geworden. Axpo hat am Ende des Berichtsjahres im deutschen Uehrde (Niedersachsen) mit dem Bau ihres hundertsten Windparks begonnen. Der Windpark mit drei Windturbinen wird über eine Gesamtleistung von 18,6 Megawatt verfügen und jährlich rund 48 Gigawattstunden Strom produzieren, mehr als ein durchschnittliches Schweizer Wasserkraftwerk. Im September 2025 konnte Axpo nach nur elf Monaten Bauzeit ihren ersten Onshore-Windpark in Finnland in Betrieb nehmen. Die vier Windkraftanlagen mit einer Nabenhöhe von 134 Metern verfügen über eine Nennleistung von 24,8 Megawatt und ihre Jahresproduktion wird mit 70 Gigawattstunden prognostiziert.
Im Bereich Solarenergie hat Axpo unter anderem die Bauarbeiten am Solarpark Vilecha (Spanien), einer der grössten Solaranlagen Europas, abgeschlossen. Die Anlage besteht aus vier Parks mit insgesamt 365'000 Solarmodulen und einer Leistung von 50 Megawatt pro Park und kann den Strombedarf von 100'000 Personen decken. Die Anlage wird 2026 in Betrieb gehen.
Ihre führende Position im internationalen Kunden- und Handelsgeschäft baute Axpo weiter aus. Axpo entwickelt massgeschneiderte Produkte und Energielösungen für ihre Kunden – von Privatkunden über KMU bis zu industriellen Grosskunden. Das Unternehmen handelt zudem physische Energiemengen und energiebezogene Finanzprodukte an allen wichtigen europäischen Energiemärkten sowie in den USA und in Asien. Insgesamt verwaltet Axpo ein Portfolio von 85 Terawattstunden erneuerbarer Energie und beliefert in Italien, Spanien, Portugal und Polen rund 1,7 Millionen Lieferpunkte (Privathaushalte und KMU) zuverlässig mit Strom. Über die letzten 10 Jahre trug dieser Geschäftsbereich rund 60 Prozent zum Betriebsergebnis bei und bietet auch für die Zukunft weiteres Wachstumspotenzial. Das internationale Kunden- und Handelsgeschäft sorgt angesichts der mit der Schweizer Stromproduktion verbundenen Risiken für eine wertvolle Ertrags- und Risikodiversifikation.
Thomas Sieber, Präsident des Verwaltungsrats, wird wie angekündigt an der Generalversammlung 2026 nicht mehr zur Wiederwahl antreten. Unter seiner Führung hat Axpo die Transformation zu einem modernen, diversifizierten und innovativen Energieunternehmen mit Fokus auf langfristige Wertschöpfung erfolgreich vorangetrieben. Das Unternehmen hat in seiner Amtszeit weiter in die Schweizer Energieinfrastruktur investiert, seine internationale Präsenz deutlich ausgebaut und die Ertragskraft nachhaltig gestärkt. Dank seiner umsichtigen und vorausschauenden Führung konnte der Unternehmenswert deutlich gesteigert werden und die Aktionäre profitierten von attraktiven Dividendenausschüttungen.
An der ausserordentlichen Generalversammlung vom 7. November 2025 wählten die Aktionärinnen und Aktionäre Roland Leuenberger, CEO der Repower AG, einstimmig zum Nachfolger von Thomas Sieber. Roland Leuenberger ist seit vielen Jahren als Unternehmer, in leitenden Funktionen sowie als Berater an der Schnittstelle zwischen Energie- und Finanzwirtschaft tätig. Der Betriebsökonom bringt ausgewiesene Führungsstärke, Fachkompetenz, strategische Weitsicht und ein ausgeprägtes politisches Gespür mit. Damit ist er für die Leitung des Verwaltungsrats von Axpo bestens geeignet. Er wird sein Amt am 1. Juni 2026 antreten.
Axpo blickt auf ein weiteres erfolgreiches Geschäftsjahr zurück, ist strategisch gut positioniert und finanziell solide aufgestellt. Das Unternehmen ist überzeugt, die anstehenden Herausforderungen auch in einem weiterhin anspruchsvollen Umfeld zu meistern und die sich vor allem im internationalen Geschäft bietenden Chancen für weiteres Wachstum zu nutzen. Für den finanziellen Ausblick ist zu berücksichtigen, dass die abgesicherten Strompreise im Geschäftsjahr 2025/26 ihren Höchststand erreichen werden. Gleichzeitig wird das Ergebnis durch die Anfahrverzögerung des Kernkraftwerks Gösgen bis voraussichtlich Februar 2026 belastet. An der aktuellen Absicherungsstrategie hält Axpo fest. Weiter werden die Wertschwankungen des STENFO das Unternehmensergebnis auch künftig beeinflussen.
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