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11.11.2025 | Monatliches Update europäische Energiemärkte, November 2025

Der Winter steht vor der Tür, und die Wetterempfindlichkeit wird zunehmen

Der europäische Energiesektor zeigte im Oktober eine gemischte Entwicklung. Die Gaspreise gaben nach, EUAs und Kohle legten zu, und die Strompreise hatten angesichts sich verändernder Fundamentaldaten Schwierigkeiten, eine klare Richtung zu finden.

Mit dem nahenden Winter reagiert der Markt weiterhin besonders empfindlich auf kalte und windstille Bedingungen, was sowohl den wachsenden Anteil intermittierender erneuerbarer Energien am europäischen Energiemix als auch die begrenzte strukturelle Flexibilität des Gassektors in der Region widerspiegelt. Unterdessen zeigte die französische Kernkraftflotte weiterhin eine starke Leistung, was die Strompreise belastete und EDF dazu veranlasste, sein Produktionsziel für 2025 auf einen neuen Bereich von 365 bis 375 TWh anzuheben. In Spanien beantragte der Betreiber von zwei Kernkraftwerksblöcken, deren Stilllegung ursprünglich für 2027 und 2028 geplant war, eine Verlängerung der Laufzeit bis 2030.

Im vergangenen Monat lagen die Temperaturen in West- und Mitteleuropa im saisonalen Durchschnitt, in den nordischen Ländern blieben sie milder und in Südosteuropa waren sie kälter als im Durchschnitt. Insgesamt führte dieses Muster zu einem moderaten Anstieg der europäischen Stromnachfrage im Vergleich zum Vorjahr. Unterdessen deuteten Berichte, wonach die norwegische Aluminiumindustrie ihre Produktion wieder auf das Niveau vor dem Ukraine-Krieg hochfährt, auf eine vorsichtige wirtschaftliche Erholung hin. In ähnlicher Weise stieg die Stromnachfrage in Deutschland auf den höchsten Oktober-Stand seit 2021, was die vorsichtig optimistischen Wirtschaftsaussichten stützt und Fortschritte bei der Elektrifizierung widerspiegelt.

Mit Blick auf die weitere Elektrifizierung hat das Bundesverkehrsministerium kürzlich seinen Masterplan Ladeinfrastruktur 2030 veröffentlicht, der darauf abzielt, Investitionen in die Ladeinfrastruktur zu beschleunigen und die Verbreitung von Elektrofahrzeugen zu fördern. Gleichzeitig hat die deutsche Koalitionsregierung Anfang November ein Strompreismodell für die Industrie verabschiedet, um den angeschlagenen Industriesektor des Landes zu unterstützen, der weiterhin unter dem Druck des globalen Wettbewerbs und hoher Stromkosten steht. Im Rahmen dieses Programms, das zusammen mit Steuersenkungen und Netzgebührenunterstützung angekündigt wurde – wobei diese Maßnahmen nicht kombiniert werden können –, können berechtigte Unternehmen bis zur Hälfte des durchschnittlichen Großhandelsstrompreises für bis zu 50 Prozent ihres Jahresbedarfs erstattet bekommen, wenn sie im Gegenzug Investitionen zur Verbesserung der Energieeffizienz und Nachhaltigkeit tätigen.

Auf der Brennstoffseite verzeichnete Europa weiterhin starke LNG-Zuflüsse, da die USA ihre Exporte erhöhten, Katar Wartungsarbeiten verzögerte und die Spotnachfrage in Asien schwach blieb. Dies belastete die Gaspreise, obwohl kälteres und weniger windiges Wetter die Oktober-Bilanzen auf den niedrigsten Stand seit fast einem Jahrzehnt drückte und die EU-Speicherfüllung bei nur rund 83 Prozent beliess, den niedrigsten Stand seit Beginn der Energiekrise. Die Kohlepreise wurden volatiler und stiegen angesichts einer Marktverknappung in China leicht an. Ein ähnlicher Trend zeigte sich auf dem CO2-Markt, wo Investmentfonds ihre bereits beträchtlichen Positionen weiter aufstockten und die Preise Anfang November über das technische Widerstandsniveau von 80 EUR/t trieben.

Mit Blick auf die Zukunft werden wir die politischen Diskussionen in Brüssel über die Klimaziele für 2040 sowie die aktuellen Wetterentwicklungen und LNG-Lieferungen nach Europa weiterhin genau beobachten. Nicht zuletzt werden wir auf weitere Klarheit über die Ergebnisse des Treffens zwischen Trump und Xi in Südkorea im vergangenen Monat achten, da die Diskrepanzen zwischen den Erklärungen beider Seiten darauf hindeuten, dass wichtige Details der Ergebnisse des Gipfeltreffens noch ungeklärt sind.

 

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