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17.12.2025 | Vor 10 Jahren hat das Pumpspeicherwerk Limmern erstmals Strom ins Schweizer Netz geliefert

18. Dezember 2015: Das Jahrhundertbauwerk erwacht

Es brauchte Mut, Pioniergeist, eine Investition von 2,1 Milliarden Franken sowie zehn Jahre Planung und Bau. Am 18. Dezember 2015 war es so weit: Das Pumpspeicherwerk Limmern lieferte zum ersten Mal Strom in das Schweizer Übertragungsnetz. Seit zehn Jahren funktioniert das Jahrhundertprojekt wie eine riesige Batterie und ist damit ein unverzichtbares Element in der Schweizer Stromversorgung.  

Der 18. Dezember 2015 ist für das Schweizer Energiesystem ein historischer Moment. Um Punkt 9.57 Uhr speiste die erste der insgesamt vier Turbinen des Pumpspeicherwerks Limmern zum ersten Mal Strom ins Schweizer Übertragungsnetz ein. Damit ging ein Jahrhundertbauwerk in den Glarner Alpen in Betrieb, an dem Vieles spektakulär ist. Mit einer installierten Leistung von 1000 MW ist es das leistungsfähigste Pumpspeicherwerk der Schweiz. Es nutzt das Wasser des Limmernsees und des Muttsees, der mit einer 2472 Metern über Meer der höchstgelegene Stausees Europas ist. Die Muttseestaumauer ist 1054 Meter lang und damit die längste Staumauer der Schweiz. Die Maschinenhalle liegt 700 Meter tief im Fels und ist in etwa so gross wie die Haupthalle des Zürcher Hauptbahnhofs.  

Strom für alle Schweizer Haushalte

Auch die Leistungsdaten sind eindrücklich: In seinen zehn Betriebsjahren hat das Pumpspeicherwerk Limmern 9,3 Terawattstunden Strom produziert. Das ist etwa so viel, wie alle Schweizer Haushalte zusammen in einem Jahr verbrauchen würden. Dafür haben die vier Pumpturbinen insgesamt 6,2 Milliarden Kubikmeter Wasser turbiniert bzw. wieder hochgepumpt. Dies entspricht in etwa dem Volumen des Thunersees oder dem jährlichen Wasserverbrauch aller Schweizer Haushalte für rund 14 Jahre. Der Muttsee wurde dafür rund 270 Mal geleert und wieder gefüllt. Bei vollem Turbinenbetrieb würde es rund 35 Stunden dauern, bis der Muttsee vollständig entleert wäre.

Maschinenhalle
Mega-Batterie für die Versorgungssicherheit

Doch dazu wird es in der Realität nicht kommen. Denn die Anlage wird heute vor allem dazu eingesetzt, um kurzfristigere Schwankungen von Produktion und Nachfrage auszugleichen.  „Das Pumpspeicherwerk Limmern funktioniert wie eine Mega-Batterie für neue erneuerbare Energien“, erklärt Jörg Huwyler, Leiter der Division Hydroenergie & Biomasse bei Axpo (vgl Box). Denn der starke Zubau von Windenergie und Photovoltaik in Europa und der Schweiz hat zu einer volatileren Stromproduktion geführt: Sie schwankt im Tagesverlauf und ist wetterabhängig. Wenn die Sonne scheint und der Wind weht, steht oft mehr Strom zur Verfügung als nachgefragt wird. „Diesen Stromüberschuss nutzen wir, um damit Wasser in den Muttsee zu pumpen“. Übersteigt die Nachfrage wieder die Produktion, fliesst das Wasser durch die Turbinen zurück in den Limmernsee und das Pumpspeicherwerk produziert Strom. „Dadurch stabilisieren wir das Stromnetz und gleichen Schwankungen aus, die durch die wetterabhängige Erzeugung von Wind- und Solarenergie entstehen“, sagt Huwyler.

Oder anders gesagt: Eine Spitzenleistung für sogenannte Spitzenenergie in den Glarner Alpen. Kein Wunder, wollen das viele Menschen mit eigenen Augen sehen: Seit 2018 bietet das Pumpspeicherwerk Limmern Besucherführungen an. Insgesamt 43'700 Besucherinnen und Besucher liessen sich seither das Jahrhundertwerk zeigen und erklären. Und: seit 2025 erwartet sie eine weitere Attraktion. In einem rund drei Kilometer langen Kraftwerksstollen hat Axpo die Fotogalerie «Wasserwärts» eingerichtet, die höchstgelegene und längste Fotogalerie der Schweiz. 

Muttsee

Mega-Batterie in den Alpen? So geht’s

Das Pumpspeicherwerk Limmern nutzt das Wasser des Limmernsees und des 650 Meter höher gelegenen Muttsees. Die beiden Stauseen sind über Druckstollen miteinander verbunden und speisen die vier Pumpturbinen. Diese können Wasser turbinieren, also zur Stromproduktion verwenden, oder das Wasser bei Bedarf wieder in den Muttsee hochpumpen. Mit einer installierten Leistung von 1000 MW funktioniert das Pumpspeicherwerk Limmern also wie eine sehr grosse Batterie. Wird mehr Strom produziert als nachgefragt wird, pumpt es Wasser aus dem Limmernsee in den Muttsee. Bei höherer Stromnachfrage wird dieses Wasser wieder zur Stromproduktion genutzt.

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Limmernsee

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