27.06.2025 | Energiezukunft gestalten
Im Juni nahm Axpo an einem Anlass der Schweizer Botschaft in Rom teil. Ziel der Veranstaltung war es, die Rolle privater Akteure im italienischen Energiesektor als Treiber der Energiewende zu beleuchten – mit besonderem Fokus auf Gas, LNG und Wasserstoff.
Erdgas spielt eine zunehmend wichtige Rolle in der globalen Energiewende. In seiner verflüssigten Form (LNG) ist es zu einem globalen Gut geworden, das den Transport von Erdgas über grosse Entfernungen ermöglicht und Märkte weltweit verbindet. Der Anlass bot eine passende Gelegenheit, Einblicke zu teilen und das Engagement von Axpo für eine ausgewogene und sichere Energiewende zu bekräftigen.
Der Anlass in der Schweizer Botschaft in Rom vereinte wichtige Vertreter der Energiebranche zum Austausch über die Herausforderungen und Chancen der europäischen Energiewende.
Axpo war mit drei erfahrenen Referierenden präsent, die sich mit einer Keynote und in zwei Podiumsdiskussionen einbrachten.
Nach den einleitenden Worten des Schweizer Botschafters in Italien, Roberto Balzaretti, eröffnete Salvatore Pinto, Chairman von Axpo Italia, den Anlass mit einer Keynote. Darin betonte er das Engagement des Unternehmens, das Energie-Trilemma anzugehen: Nachhaltigkeit, Versorgungssicherheit und Zugänglichkeit.
Salvatore hob die Bedeutung von Gas als zentrale Brückentechnologie hervor, um Versorgungslücken zu schliessen und gleichzeitig das Wachstum der erneuerbaren Energien in naher Zukunft zu unterstützen. Er betonte, dass Axpos Investitionen in erneuerbare Energien strategisch und langfristig ausgerichtet sind – als Teil einer vorausschauenden Vision für ein widerstandsfähiges Energiesystem.
Er verwies zudem auf die Bedeutung strukturierter Energielösungen wie Power Purchase Agreements (PPAs), welche Preisstabilität schaffen und die wirtschaftliche Realisierbarkeit von Erneuerbaren-Projekten ermöglichen.
Zum Schluss erinnerte Salvatore das Publikum daran, dass die ständige Verfügbarkeit von Energie keine Selbstverständlichkeit ist – sondern täglich durch Weitsicht, Diversifikation, Innovation und effizientere Bewilligungsverfahren gesichert werden muss.
Das erste Panel widmete sich der Rolle von LNG (verflüssigtem Erdgas). Simone Rodolfi, Head of Origination and Structuring, gab dabei wertvolle Einblicke in die Bedeutung von LNG im aktuellen Energiemarkt.
Er beschrieb LNG als wichtigen Übergangsbrennstoff und als Pfeiler der Versorgungssicherheit – insbesondere vor dem Hintergrund globaler geopolitischer Veränderungen, die Angebot und Nachfrage beeinflussen. Simone erklärte, dass die LNG-Versorgung zunehmend diversifizierter werde. Dies führe zu einem komplexeren, aber chancenreichen Markt. Gleichzeitig bringe diese Entwicklung auch Kostenrisiken mit sich, da die globale Volatilität weiterhin die Preise für Unternehmen und Konsumentinnen und Konsumenten beeinflusst.
Um diesen Effekten entgegenzuwirken, betonte Simone die Bedeutung von Investitionen in Infrastruktur und der Förderung langfristiger Verträge. Er stellte zudem konkrete Beispiele wie das Green Pearl Projekt vor, das steigenden Nachhaltigkeitsansprüchen durch Ship-to-Ship- und Ship-to-Truck-LNG-Lösungen gerecht wird.
Guy Bühler, Head Gas Power Plants & Green Gases, nahm an der zweiten Paneldiskussion teil. Im Fokus stand die Zukunft grüner Treibstoffe – insbesondere Wasserstoff. Er räumte ein, dass der anfängliche Hype um Wasserstoff nachgelassen habe, bekräftigte jedoch dessen strategische Bedeutung für das Erreichen der Klimaneutralität und die Unterstützung der Energiewende.
Es bestehen weiterhin verschiedene Herausforderungen – vor allem die hohen Kosten und der Rückstand bei technologischen Entwicklungen, insbesondere in der Elektrolyse.
Guy zog einen eindrücklichen Vergleich zwischen fossilen Energieträgern und Wasserstoff: Während fossile Brennstoffe von der Natur bereitgestellt werden, ist die Herstellung von Wasserstoff ein rein menschlicher Prozess – und dieser habe seinen Preis. Für ihn ist es zentral, diese „Vermenschlichung“ der Energieproduktion anzuerkennen, auch wenn dies höhere Kosten in einer dekarbonisierten Zukunft mit sich bringt.
Wie in den Diskussionen betont wurde, bleiben Erdgas und LNG auch künftig zentrale Bestandteile des sich wandelnden Energiemixes. Axpo ist mit ihrer Expertise in den Gasmärkten, im LNG-Transport, in der Speicherung und im Handel sowie in der Biogas-Innovation optimal aufgestellt, um Kundinnen und Kunden in diesem Wandel zu unterstützen. Mit jährlich rund 25 bis 30 LNG-Lieferungen nach Europa und Initiativen wie Small-Scale-LNG und der Entwicklung von Bio-LNG geht Axpos Rolle weit über die reine Versorgung hinaus – das Unternehmen gestaltet die strategische Infrastruktur der Energiezukunft aktiv mit.